Der Zuger Stadtpräsident Dolfi Müller eröffnete am Montag mit seiner digitalen ID die Konsultativabstimmung.
Im Gegensatz zu anderen E-Voting-Systemen erfolgt der Prozess der Abstimmung in der Stadt Zug nicht über einen einzigen zentralen Server, sondern verteilt über eine Blockchain auf vielen Computern. Das soll sie sicherer und weniger anfällig für unbemerkte Manipulationen machen, wie die Stadt Zug mitteilte.
Die Stadt Zug will mit der Testabstimmung verschiedene sicherheitsrelevante Aspekte überprüfen. Dabei geht es um den Persönlichkeitsschutz, das Abstimmungsgeheimnis, die Unveränderbarkeit der Abstimmung und die Prüf- und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse.
Wir sind der Meinung, dass dieses System der herkömmlichen Papierabstimmung überlegen ist.
Das Zuger E-Voting-System wurde vom in Zug ansässigen IT-Unternehmen Luxoft in Zusammenarbeit mit der Stadt Zug und dem Team des Departements Informatik der Hochschule Luzern entwickelt.
Die Plattform wird auf drei verschiedene Rechenzentren eingesetzt, zwei in der Schweiz und eines in Irland. Durch die Verteilung der Daten würden die Sicherheits- und Datenverlustrisiken geografisch verteilt, was das System noch robuster mache, erklärte Alexander Denzler, Dozent für Blockchain und Big Data an der Hochschule Luzern.
Digitale ID soll nicht nur für Abstimmungen genutzt werden
Die digitale ID der Stadt Zug wurde im vergangenen November eingeführt und befindet sich ebenfalls noch in der Pilotphase. Neben der E-Voting-Möglichkeit werden auch andere Möglichkeiten getestet wie etwa das Ausliehen von Stadtvelos an verschiedenen Orten oder von Büchern in der Bibliothek.
Inhaber einer digitalen ID der Stadt Zug können bis am 1. Juli um 23.59 Uhr an der Abstimmung teilnehmen. Sie umfasst zwei Ja-/Nein-Fragen und eine Frage mit mehreren Antwortmöglichkeiten. Die Auswertung soll dann in den nächsten zwei Monaten erfolgen.