Aus Sorge über eine weitere Verbreitung des Coronavirus schränkt der Kanton Luzern die maximale Zahl der Gäste in Restaurants, Bars, Clubs und Discos weiter ein. Auch für Veranstaltungen gibt es neue Einschränkungen. Ab Freitag, den 17. Juli, gelten ab 12 Uhr folgende Regeln:
- Statt wie bisher bis 300 Gäste dürfen Restaurants, Clubs und Bars nur noch maximal 100 Personen empfangen.
- An privaten und öffentlichen Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen müssen Sektoren mit maximal 100 Besucherinnen und Besuchern geschaffen werden, wenn die Gäste nicht an festen Sitzplätzen sind und die Schutzmassnahmen nicht eingehalten werden können.
- Auch Gastrobetriebe können getrennte Sektoren für jeweils maximal 100 Gäste einrichten. Die Kontaktdaten der Gäste müssen pro Sektor einzeln aufgenommen werden.
- Ausserhalb der Gästesektoren muss entweder der Mindestabstand eingehalten oder eine Schutzmaske getragen werden.
Der Kanton Luzern folge dem Beispiel anderer Kantone, begründet die Luzerner Regierung diese Verschärfungen. Dort habe sich gezeigt, dass das Contact Tracing bei rund 300 Personen pro Ort an seine Grenzen stosse.
Betroffen von den verschärften Regelungen seien vor allem die Clubs, erklärt der Luzerner Gesundheitsdirektor Guido Graf. «Das Gefahrenpotential in den Clubs ist zur Zeit am grössten.» Für die Restaurants ändere sich hingegen weniger.
Besonderes Risiko als Tourismusstadt
Luzern trage insbesondere als Tourismus- und Kulturstadt ein besonders hohes Risiko, dass in Gastwirtschaftsbetrieben sowie an Veranstaltungen Ansteckungen mit dem Coronavirus erfolgen.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen müssen wir reagieren.
Im Kanton Luzern hat sich seit Monatsbeginn die Zahl der Neuansteckungen verdoppelt. 21 Personen befanden sich derzeit in Isolation, 75 in Quarantäne, 4 im Spital und drei auf der Intensivstation.
Konsternation bei Clubs und Bars
Kritisch äussert sich ein Vertreter von Clubs und Bars. Mit der reduzierten Gästezahl würde es für die Branche unmöglich, ihren Betrieb wirtschaftlich zu führen. Gianluca Pardini, der Geschäftsleiter der Interessengemeinschaft IG Kultur Luzern sagt: «Der Vorschlag, die Lokale in Sektoren von maximal 100 Gästen zu unterteilen, so dass sich die Gäste nicht begegnen, ist für Bars und Clubs nicht umsetzbar.»
Diese Regeln sind wirtschaftlich nicht umsetzbar.
Ausserdem benötige die Kontrolle mehr Personal. Da überlegten sich die Betriebe, ob es sich überhaupt lohnt zu öffnen. Ausserdem erhielten die Clubs laufend neue Vorgaben. «Fast wöchentlich werden den Clubs neue Auflagen gemacht, das löst grosse Konsternation aus.»
Die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau, Solothurn und Zug hatten in den vergangenen Tagen bereits weitere Schutzmassnahmen erlassen und die zugelassene Anzahl an Gästen gesenkt. In Zug etwa sind in Clubs im Innern nur 30 Personen erlaubt.