Letztes Jahr noch stürzten sich die Leute weltweit förmlich auf die Krypto-Währung Bitcoin, entsprechend ging der Kurs durch die Decke: Fast 20'000 Franken war ein Bitcoin damals wert. Nun ist der Kurs auf Talfahrt.
Diese Kursschwankungen hält man in der Stadt Zug besonders im Auge. Denn wer dort beispielsweise eine Wohnsitzbestätigung anfordert, kann diese seit Juli 2016 mit Bitcoin bezahlen. Beim Einwohneramt bleiben dann aber nicht Bitcoins liegen, sondern Schweizer Franken.
Entsprechend seien die aktuellen Kursschwankungen auch kein Problem, erklärt Dieter Müller, Kommunikationschef der Stadt Zug: «Wir haben eine Zusammenarbeit mit Bitcoin Swiss. Das bedeutet, dass wenn jemand hier mit Bitcoin bezahlt, wird der Bitcoin-Kurs sofort in Schweizer Franken umgerechnet, die uns dann überwiesen werden.»
Schattenseiten des Hypes
Bisher haben noch nicht viele Leute in Zug mit Bitcoins bezahlt: Durchschnittlich zwei pro Monat waren es – und seit letztem November habe gar niemand die Möglichkeit genutzt.
Denn der rasante Aufstieg des Bitcoin ist für die Stadt ein Problem: Die Transaktionskosten – also die Gebühren, die man bezahlt – steigen, je mehr Menschen weltweit mit Bitcoins hantieren. «Anfänglich, im Juli 2016, lagen die Gebühren noch bei einigen wenigen Rappen. Im Zuge des Hypes um den Bitcoin stiegen die Kosten Ende 2017 für eine einzige Transaktion auf 40 bis 50 Franken», erklärt Dieter Müller.
Wenn man also beispielsweise für eine Wohnsitzbestätigung 20 Franken bezahlt, dann aber noch ein Mehrfaches an Gebühren dazukommt, bezahlt niemand mehr mit Bitcoins.
Für uns steht der Lernprozess im Vordergrund.
Ein weiteres Problem ist die Zeit, die benötigt wird, um mit Bitcoins zu bezahlen. Eine solche Transaktion dauerte anfänglich ein paar Sekunden – aktuell kann es eine Viertelstunde oder gar länger in Anspruch nehmen. So lange will niemand am Schalter warten.
Trotz dieser Gründe, die gegen die neue Zahlungsmetode sprechen, hält die Stadt Zug weiter an der Währung Bitcoin fest. Sprecher Dieter Müller: «Für uns steht der Lernprozess und dass wir Erfahrungen sammeln können im Vordergrund.»
SRF 1, Regionaljournal Zentralschweiz, 12:03 Uhr