Die Geschichte von Andrea Ellenberger ist eindrücklich. Vor rund vier Jahren war sie letztmals bei einem Weltcup-Rennen am Start. Danach folgten Rückschläge und mehrere Verletzungen. Unter anderem musste sich die heute 25-Jährige eine Bandscheibe entfernen und Wirbel versteifen lassen, weil sie jahrelang unter starken Rückenschmerzen litt. Schon einige Monate später stand sie aber wieder auf der Skipiste.
Es war unklar, ob mein Rücken den Belastungen des Sports standhält. Ich bin jetzt aber sehr positiv.
Aufgeben keine Option
Vor zwei Jahren flog sie nach einer unbefriedigenden Saison aus dem Kader von Swiss Ski. Das bedeutete, dass die finanzielle Unterstützung von Swiss Ski wegfiel. Aber auch, dass Andrea Ellenberger ab dann zur eigenen Teammanagerin wurde. Sie musste Flüge und Hotels selber buchen und ein eigenes Betreuerteam aufbauen.
Der Aufwand hat sich gelohnt: Im vergangenen Sommer reiste Andrea Ellenberger auf eigene Faust nach Südamerika und bestritt dort mehrere Rennen. In diesen fuhr sie so überzeugend, dass sie wieder im Europacup-Team von Swiss Ski mittrainieren durfte. Und dort wiederum konnte sie so gut mit den Weltcup-Fahrerinnen mithalten, dass sie für den ersten Riesenslalom der Saison in Sölden aufgeboten wurde.
Nebenbei Psychologie studiert
Nicht nur das Training, sondern auch ein Fernstudium in Psychologie forderten Andrea Ellenberger in den vergangenen Monaten. Inzwischen hat sie alle Prüfungen abgeschlossen und schreibt ihre Bachelor-Arbeit. Das sei für sie mental ein guter Ausgleich gewesen, erzählt Andrea Ellenberger.
Das Studium bedeutete für mich eine Sicherheit, weil ich weiss, dass wegen Verletzungen im Sport schnell alles vorbei sein kann.
Vorderhand muss die Bachelorarbeit aber eine Pause machen. Zunächst startet Andrea Ellenberger am Samstag beim ersten Weltcup-Riesenslalom der neuen Saison. Die passenden Kleider von Swiss Ski hat sie übrigens erst vor wenigen Tagen erhalten.