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Portrait Toni Schillig, Rollstuhl-Rugby (08.04.2018)
Aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 08.04.2018.
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WM-Quali Rollstuhl-Rugby «Je mehr es knallt, desto besser»

Rollstuhl-Rugby ist ein Sport für hartgesottene Rollstuhlsportler wie den ehemaligen Schwinger Toni Schillig aus Geuensee.

Die Schweiz verpasst am Heimturnier in Nottwil die Qualifikation für die WM in Sydney und beendet das Turnier auf dem achten Schlussrang. Das wurmt den in Walchwil (ZG) aufgewachsenen und heute in Geuensee (LU) wohnhaften Toni Schillig. Er spricht von einem «Déja-vu» zu einem ähnlichen Spielverlauf 2011.

Toni Schillig ist ein ehrgeiziger Sportler. Das war er auch schon als junger Schwinger. Bis zu seinem Unfall 1997. «Als ich am Boden kämpfend den Kopf nicht mehr vorne heraus brachte, «chlöpfte» es hinten, und ich blieb im Sägemehl liegen.»

Rollstuhl-Rugby – Action im Zweikampf

Bewegung und Sport gehören im Paraplegikerzentrum zum Rehabilitationsprogramm. Schon bald versuchten Sport-Scouts den jungen Ex-Schwinger mit Rollstuhl-Rugby bekannt zu machen. Toni Schillig winkte ab. «Ich brauchte nach dem Unfall Abstand.»

Nach zwei Jahren und einer Weiterbildung fehlte ihm aber der Sport zusehends. «Ich startete nur darum mit Rollstuhl-Rugby, weil ich eine Chance für das Nationalteam sah.» Alles andere hätte ihn nicht interessiert. Seit über 15 Jahren ist er inzwischen Mitglied im Nationalkader und eine wichtige Teamstütze.

Massgeschneideter Rollstuhl

Die Faszination beschreibt er mit einer Fahrt im Autoscooter an einer Chilbi. «Je mehr es knallt, desto besser.» Jeder Rugby-Stuhl ist massgeschneidert und hat einen tieferen Schwerpunkt. Die Räder sind geneigt, um wendige Manöver ohne Kippen zu ermöglichen. Der Materialverschleiss ist enorm. «Alle zwei bis drei Jahre braucht es einen neuen Stuhl.» Die Kosten von 12'000 Franken werden zu einem grossen Teil von einem speziellen Fonds der Paraplegiker getragen.

Der Kampf und die Action reizen den 41-jährigen, gelernten Landschaftsgärtner. Heute arbeitet Toni Schillig im Büro zu einem Pensum von 50 Prozent. Der Aufwand für den Rugby-Sport ist beachtlich. «Zu den wöchentlich zwei Krafttrainings und zwei Trainings mit dem Team kommen regelmässige Kader-Zusammenzüge und Turniere.» Die Faszination, es richtig krachen zu lassen, ist es Toni Schillig wert.

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