- Der Zürcher Kantonsrat will den Bau der 2. Limmattalbahn-Etappe weiter vorantreiben.
- Er empfiehlt eine Volksinitiative, welche die Strecke zwischen Schlieren und Killwangen-Spreitenbach verhindern will, deutlich zur Ablehnung.
- Die Bauarbeiten zur 2. Etappe der Limmattalbahn sollen im nächsten Jahr beginnen und 2022 abgeschlossen sein.
Die Volksinitiative «Stoppt die Limmattalbahn» verlangt, dass auf die 2. Etappe der Limmattalbahn zwischen Schlieren und Killwangen-Spreitenbach verzichtet wird. Das Begehren hatte am Montag im Zürcher Kantonsparlament keine Chance. Der Rat empfiehlt der Stimmbevölkerung, ein Nein in die Urne zu legen – mit 162 zu 1 Stimme bei 3 Enthaltungen.
Das Zürcher Stimmvolk hatte im November 2015 den Bau der Limmattalbahn mit 64,5 Prozent Ja-Stimmen gutgeheissen. In den betroffenen Gemeinden im Limmattal wurde die neue Tramstrecke allerdings abgelehnt.
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(Verantwortung Inhalt: Limmattalbahn AG, Zürich / Erstellt von: Sukao AG, Basel)
Das sagen die Initianten
Mit dieser Ablehnung in den direktbetroffenen Gemeinden begründeten die Initianten am Montag im Zürcher Kantonsparlament auch ihr Volks-Begehren. Der Kanton habe über die Köpfe der lokalen Bevölkerung hinwegentschieden, hiess es seitens der Initianten. Zudem sei es absurd, bei der heutigen Finanzlage des Kantons über 380 Millionen Franken für ein unerwünschtes Strassenbauvorhaben auszugeben.Das sagen die Gegner der Initiative
Im Zürcher Kantonsparlament stiess die Initiative «Stoppt die Limmattalbahn» auf wenig Gegenliebe. Dass die lokalen Gegner der Bahn nach dem deutlichen Ja der Kantonsbevölkerung zum Projekt nun nochmals eine Volksabstimmung suchten, entspräche nicht dem gängigen Demokratieverständnis, sagte etwa Barbara Schaffner von der GLP als Sprecherin der Verkehrskommission.
Aussagen der Kantonsratsparteien
Christian Lucek, SVP | «Der Volksentscheid wurde gefällt und ist zu akzeptieren.» |
Felix Hösch, SP | «Ich habe Verständnis für lokale Sorgen, aber für das Wachstum in der Region ist nicht die Limmattalbahn verantwortlich.» |
Barbara Schaffner, GLP | «Mit der Ablehnung der 2. Etappe der Limmattalbahn werden die Verkehrsprobleme in der Region nicht gelöst, sondern verschärft.» |
Daniel Sommer, EVP | «Wachstum generiert Mehrverkehr. Und dieser Mehrverkehr muss mit einem Gesamtverkehrskonzept aufgefangen werden.» |
Andreas Geistlich, FDP | «Mit einem Stopp der Limmattalbahn gehen bereits getätigte Ausgaben in der Projektierung verloren, übrig bleibt ein halbfertiges Projekt.» |
Thomas Forrer, Grüne | «Die Initianten wollen aus einem Zukunftsprojekt ein millionenschweres Abstellgleis machen.» |
Der Zürcher Regierungsrat hatte sich bereits im vergangenen November für eine Ablehnung der Volksinitiative ausgesprochen. Die Bevölkerung habe im November 2015 im Wissen um die Argumente der Gegner das Gesamtprojekt gutgeheissen.
Die Bauarbeiten sind im Gang
Die 1. Etappe der Limmattalbahn wird derzeit erstellt und soll im September des nächsten Jahres eröffnet werden. Baustart der 2. Etappe ist Mitte 2019. Das Projekt sei derzeit terminlich wie auch kostenmässig auf Kurs, betonte Regierungsrätin Carmen Walker-Späh.