SRF: Bei diesem Geburtstagsfest der Grünen – gab es auch Fleisch?
Esther Guyer: Es gab einen Fleischgang. Man soll alles mit Mass machen. Wie haben bei den Grünen nicht nur Vegetarier – ich bin auch keine.
Wie haben die Grünen in 40 Jahren den Kanton Zürich verändert?
Wir haben den Kanton stark verändert. Abfalltrennung ist heute eine Selbstverständlichkeit. Das war vor 40 Jahren noch nicht so. Die Grünen haben den Umweltschutz immer in den Vordergrund gestellt. Wir sind immer einen Schritt weitergegangen. So haben wir viel erreicht.
Gibt es noch weitere Beispiele?
Ein Beispiel, das zeigt, wie die Grünen funktionieren, ist die Kulturlandinitiative (welche eine Bebauung von weiteren Grünflächen verhindern wollte, Red.). Wir haben zwar die zweite Abstimmung vor dem Volk verloren. Trotzdem ist aber dank dieser Initiative viel in dieser Richtung passiert.
Die letzten kantonalen Wahlen 2015 waren für die Grünen ein Desaster. Der Sitz in der Regierung von Martin Graf ging verloren und im Kantonsrat sank der Wähleranteil von elf um fast vier Prozent. Wie wollen Sie diesen Rückgang bei den Wahlen 2019 wieder korrigieren?
Wir werden nach Kräften Umweltpolitik machen, wir kämpfen für mehr Biodiversität, wir halten die Grundrechte hoch, wir setzen uns für die Lösung der Integrationsprobleme ein. Wir sind auch eine Frauenpartei. Frauen reagieren sensibler, wenn es der Umwelt schlecht geht. Wir hoffen also, dass die Frauen – und auch die Jungen – wieder häufiger wählen gehen. Davon würden wir profitieren.
Das Gespräch führte Hans-Peter Künzi