Die ganze Nacht lang tanzen und feiern: Dies hatten zwei junge Zürcher für Silvester geplant. Doch stattdessen wurden die beiden angegriffen und verprügelt. Weil sie schwul sind, haben die beiden 19- und 24-jährigen Männer die Nacht im Spital verbracht. Vier Typen seien in der Nähe des Schwulenclubs «Heaven» auf sie losgegangen, berichtet das Paar in der Zeitung «20 Minuten».
Mehr Polizei im Niederdorf?
Als Roman Heggli, Geschäftsleiter des Schwulenverbandes Pink Cross, von dem Vorfall hörte, konnte er es kaum glauben. Auch ihn beschleiche inzwischen manchmal ein ungutes Gefühl, wenn er mit seinem Freund Hand in Hand durch Zürich gehe.
«Am Abend lasse ich die Hand meines Freundes lieber mal los, weil ich nicht angegriffen werden will», so Heggli. Er fordert nun mehr Polizeipräsenz an neuralgischen Punkten. Denn die Vorfälle in Zürich passierten laut Heggli immer an ähnlichen Orten.
Ich bin empört und entsetzt.
Auch die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch ist über den Vorfall schockiert. Die Politikerin ist selbst lesbisch. Dass es schon wieder zu einem homophob motivierten Angriff gekommen ist, sei nicht zu tolerieren, sagt Mauch.
Die Stadt Zürich müsse nun mit der Polizei und der Sicherheitsdirektion zusammensitzen und prüfen, was zu tun sei. Ganz wichtig sei aber auch, so Mauch, dass sich strafrechtlich etwas ändere.
Wegweisende Abstimmung im Februar
Das Schweizer Stimmvolk fällt anfangs Februar einen wegweisenden Entscheid. Es geht um eine Änderung des Anti-Rassismus-Gesetzes. Nebst Rasse, Religion und Ethnie soll künftig auch die sexuelle Orientierung durch das Strafgesetzbuch vor Hetze und Hass geschützt werden.