Nach dem Felssturz vom 23. April war schnell von einem Jahrhundertereignis, sogar von einem Jahrtausendereignis die Rede. In der ersten Begeisterung sprach sich die Gemeinde dafür aus, den 250 Tonnen schweren Felsbrocken liegenzulassen. Obwohl er mitten auf einem Wanderweg liegt und zur Hälfte über den Tobelbach hängt.
Eine Woche nach dem Felssturz kam die Gemeinde zum Schluss, der Stein sei zu bröcklig, ihn liegenzulassen sei zu gefährlich. Seither spaltet der Felsblock die Gemeinde. Die einen möchten den Stein möglichst schnell weggeräumt sehen - auch der Sicherheit zuliebe. Andere wollten ihn als Zeitzeugen und Naturmonument erhalten, sagt Gemeindeschreiber Hannes Friess im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
An vorderster Front kämpft Andreas Fischer, Präsident vom Verschönerungsverein Küsnacht, für den Felsen. Der «Tobelvater» hat eine Exkursion zum Ort des Felssturzes organisiert, seither seien die Steinfreunde noch zahlreicher geworden, erzählt er.
Die Gemeinde will nun prüfen, wie viel Stein im Tobel liegen bleiben darf. Zusammen mit Geologen wird der Fels untersucht. Es werde nur so viel Stein abgetragen wie aus Sicherheitsgründen nötig, sagt Hannes Friess: «Das Ziel ist es, dass noch ein beachtlicher Kernstein erhalten bleibt. Es soll auch eine Erinnerungstafel an den denkwürdigen Felssturz geben.»