Ein Blasorchester, Verpflegung von Bratwurst bis Himbeertörtchen, Gratisfahrten durch den Weinbergtunnel und die neusten Lösch- und Rettungszüge im neuen Bahnhof Löwenstrasse: Mit diesen und weiteren Attraktionen lockte die SBB nach eigenen Schätzungen am Samstag rund 200'000 Besucherinnen und Besucher nach Zürich an den Hauptbahnhof. Bevor es am Sonntag ernst gilt, wurde die Durchmesserlinie dem interessierten Publikum präsentiert und erklärt.
Viel Lob, Staunen und Stolz
Während sich manche Besucherinnen und Besucher schon mal erkundigen wollten, wo sie am nächsten Arbeitstag ihren Zug finden, waren andere am Bauwerk selbst oder an den vielen Vergnügungen in der Haupthalle interessiert. Angesichts der langen Bauzeit und der gigantischen Kosten von 2 Milliarden Franken hätte man auch kritische Stimmen erwarten können - solche waren aber keine zu hören, im Gegenteil: «Das ist zwei Milliarden Franken wert», meinte fachmännisch ein pensionierter Handwerker, der die saubere Verarbeitung lobte. «Ich bin ein Zürcher und stolz auf den neuen Bahnhof», sagte ein anderer. «Es ist viel heller, als ich gedacht habe», staunte eine Besucherin.
Die SBB zeigte sich überwältigt vom Besucheransturm: «Viele kamen von weit her, man hörte auch Dialekte, die in Zürich nicht oft zu hören sind», stellte SBB-Sprecher Reto Schärli fest.
In Betrieb geht die Durchmesserline am Sonntagmorgen: Um 5:21 fährt die erste, reguläre S-Bahn durch den Weinbergtunnel.