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Bild 1 von 8. Gefährlicher Job: Im Oktober 1863 wurde mit dem Bau des Moserdamms begonnen. Bildquelle: ZVG schaffhausen-foto-archiv.ch.
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Bild 2 von 8. Blick auf die Transmission des Moserdamms. Bildquelle: ZVG schaffhausen-foto-archiv.ch.
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Bild 3 von 8. Die Seilbahn, mit der die Turbinenwärter zur Arbeit fuhren, war die erste nachweisbare Personenseilbahn der Schweiz. Bildquelle: ZVG schaffhausen-foto-archiv.ch.
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Bild 4 von 8. Mit ihm verbinden bis heute die Schaffhauser den Moserdamm: Der Schaffhauser Uhrmacher Heinrich Moser (1805 - 1874). Bildquelle: ZVG schaffhausen-foto-archiv.ch.
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Bild 5 von 8. Der Moserdamm existiert heute nur noch als Modell im Museum zu Allerheiligen. Hier mit Kurator Daniel Grütter. Bildquelle: SRF .
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Bild 6 von 8. Das Modell des Moserdamms wurde 1939 für die Landi in Zürich gebaut. Bildquelle: SRF .
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Bild 7 von 8. Detail des Modells: Über grosse Transmissionsräder wurde die Energie in die Fabriken am Rheinufer geliefert. Bildquelle: SRF .
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Bild 8 von 8. Roger Nicholas Balsiger im Charlottenfels. Hier hatte Urgrossvater Heinrich Moser sein Bauwerk stets im Blick. Bildquelle: SRF .
Es war nicht die erste Idee, wie man die Wasserkraft des Rheins nutzbar machen konnte. Aber die gewagteste. Der Schaffhauser Uhrenfabrikant Heinrich Moser (1805 – 1874) liess Mitte des 19. Jahrhunderts einen Damm bogenförmig über den Rhein bauen.
Das Wasser, das so abgeleitet wurde, trieb eine Turbine an, die wiederum über Drahtseile und grosse Räderwerke entlang des Rheinufers die Maschinen in den ansässigen Betrieben zum Laufen brachte. Die Industrialisierung Schaffhausens hatte begonnen. Neue Firmen entstanden.
In Russland ein Vermögen gemacht
In diesen Tagen ehrt die Stadt Schaffhausen Heinrich Moser und seine Vision. Dabei wundert man sich, dass Moser, der den Damm zu grossen Teilen selbst finanzierte, überhaupt so viel für seine Vaterstadt getan hat.
Die Stadt Schaffhausen hatte ihm nämlich in jungen Jahren die von ihm gewünschte Stelle als Stadtuhrmacher verweigert. Wutentbrannt wanderte Moser aus, weil er sich respektlos behandelt fühlte. Er machte dann in Russland als Fabrikant mit seinen Moser-Uhren ein Vermögen.
Zeichnungen im Tresor
Moser kehrte als gemachter Mann zurück und baute für sich und seine Familie den Wohnsitz Schloss Charlottenfels über dem Rhein. «Im Hinterkopf hatte er immer seinen Plan, wie man aus dem Rhein Energie gewinnen kann. In seinem Tresor lagen bereits die Zeichnungen», sagt Roger Nicholas Balsiger, der als Urenkel Mosers die Geschichte seines Vorfahren eingehend studiert hat.
Das Jubiläum
«Ihm ging es nicht darum, sich ein Denkmal zu setzen. Er war vielmehr beseelt davon, seiner Heimat trotz der ganzen Vorgeschichte zu wirtschaftlichem Aufschwung zu verhelfen. Moser war ein Patriot», ist Balsiger überzeugt.
Mit Dynamit gesprengt
Der Moserdamm musste zwar immer wieder nachgebessert werden und lohnte sich aus finanzieller Sicht für Heinrich Moser nicht. Das Bauwerk hatte aber fast 100 Jahre – nämlich bis 1959 – Bestand, ehe es mit Dynamit gesprengt wurde. An seiner Stelle steht heute das Schaffhauser Rheinkraftwerk. Vom Moserdamm selbst sieht man heute nichts mehr.
(ster;bruc; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)