Brexit, der starke Franken oder die Unsicherheit über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative: Aus diesem schwierigen Umfeld sei der Kanton Zürich mit einem blauen Auge davongekommen, bilanziert Regierungsrätin Carmen Walker Späh: «Es geht uns erstaunlich gut».
Damit es weiter rund läuft, braucht es aus Sicht der Volkswirtschaftsdirektorin genug Fachkräfte aus dem Ausland. Viele Unternehmen im Informatikbereich seien auf diese Leute angewiesen. Deshalb kritisiert Carmen Walker Späh die Entscheidung in Bern: «Wir sind dezidiert der Meinung, dass der Bundesrat unter dem Druck der Masseinwanderungsinitiative falsch entschieden hat, als er das Drittstaaten-Kontingent reduziert hat. Wir brauchen die besten Leute aus der ganzen Welt.»
Der Zürcher Vorschlag: Kontingente nach Beruf
Die Zürcher Regierung verlangt deshalb, dass der Bundesrat dieses Kontingent wieder aufstockt. Eine Forderung, die auch die Zürcher Firmen unterstreichen würden, erklärt Bruno Sauter, Chef des Amtes für Wirtschaft und Arbeit im Kanton Zürich.
Sauter forderte deshalb, dass die Kontingente nicht nach Branchen verteilt werden, sondern nach Berufsgruppen. Er nimmt das Beispiel der Gesundheitsbranche: «Dort gibt es Berufe, wo ein ausgewiesener Mangel da ist, beispielsweise bei den Ärzten. Gleichzeitig gibt es andere Berufe, etwa die Reinigungsangestellten, wo kein Mangel herrscht.» Diese Unterschiede innerhalb einer Branche gelte es zu berücksichtigen.
Den Vorschlag bringt die Zürcher Regierung nun in Bern beim Staatssekretariat für Migration ein. Dort heisst es auf Anfrage: Es sei noch zu früh, um sich zu dieser Idee zu äussern.