«Die Bedenken der Lehrerinnen und Lehrer wurden viel zu lange nicht ernst genommen», sagte Kantonsrat Christoph Ziegler (GLP) am Montag im Kantonsparlament - und fasste damit die Kritik der Bürgerlichen und der Mitteparteien zusammen.
2004/2005 wurde das Lehrmittel «First Choice» in der Unterstufe eingeführt, die beiden folgenden Jahre «Explorers» in der Mittel- und «Voices» in der Oberstufe. Sofort kritisierten die Lehrerinnen und Lehrer, die Bücher seien unübersichtlich, zu aufwändig und sie überforderten schwache Schülerinnen und Schüler.
Reaktion des Kantons
Der Bildungsrat veranlasste darauf hin, dass Hilfsblätter ausgearbeitet werden. Doch das reichte nicht. Im Dezember 2012 entschied der Bildungsrat deshalb: Die Englisch-Lehrmittel sind ab Sommer 2013 «alternativ-obligatorisch» - das heisst, die Lehrerinnen und Lehrer dürfen neben den umstrittenen Büchern drei weitere benutzen.
Dazu will der Kanton die Lehrerinnen und Lehrer künftig besser miteinbeziehen, wenn es um die Beurteilung von neuen Lehrmitteln geht. «Auch Lehrpersonen, die keine Experten sind, sollen mitarbeiten», sagt Martin Wendelspiess, Chef des Zürcher Volksschulamtes. Dazu wird die Lehrmittelkommission ausgeweitet. Und:
Beim Erproben von Lehrmitteln sollen ganze Schulhäuser mitmachen.
Bis 2014 sollen diese Änderungen umgesetzt sein. Und in zwei Jahren werden auch die Englisch-Lehrmittel erneut analysiert. Dann wird entschieden, ob die heutige Regelung beibehalten wird oder nicht.