Die Abstimmungsvorlage ist zweiteilig: Einerseits können die Stimmberechtigten über den Kredit für ein neues Fussballstadion in der Höhe von 216 Millionen Franken befinden. Andererseits stimmen sie über einen Kredit von 103 Millionen Franken für eine gemeinnützige Wohnsiedlung mit 154 Wohnungen ab.
Das neue Fussballstadion: Fakten und Meinungen
Das Projekt für die Wohnsiedlung ist dabei vom Stadionprojekt abhängig: Die Wohnsiedlung kann nur gebaut werden, wenn die Stimmberechtigten auch zum Stadion Ja sagen. Denn der Kaufvertrag mit der CS enthält eine Klausel: Die Stadt kann nur sicher sein, das Land behalten zu können, wenn auf dem Stück Land ein Stadion gebaut wird.
Das Fussballstadion
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Im neuen Fussballstadion sollen rund 19'500 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz finden. Geplant sind je eine Fankurve für den FCZ und für GC, dazu ein Restaurant und zwei Fanbars.
Zum Kredit von 216 Millionen Franken kommen eine einmalige Beteiligung der Stadt von 5 Millionen Franken an die Betriebs-AG und ein jährlich wiederkehrender Betriebsbeitrag von maximal 8,3 Millionen Franken.
Die Clubs beteiligen sich ihrerseits mit einem Beitrag an die AG, dieser liegt gemäss dem GC-Präsidenten André Dosé zwischen 3 und 5 Millionen Franken. Der genaue Betrag ist noch offen. Ausserdem sollen sie gemäss Abstimmungszeitung der Stadt Zürich eine «angemessene Miete» bezahlen. Diese soll ebenfalls zwischen 3 und 5 Millionen Franken liegen. Die Höhe ist abhängig von den Zuschauerzahlen.
Zuerst Zustimmung, dann Kritik
Im Zürcher Stadtparlament wurde der Kredit für das Stadion am 10. April mit 101 zu 15 Stimmen gutgeheissen. Die Nein-Stimmen kamen von vereinzelten Vertretern der Grünen, der GLP und der EVP. Ja sagte der Gemeinderat auch zum Baukredit von 103 Millionen Franken für die ans Stadion angrenzende Wohnsiedlung.
Warum nicht privat finanziert?
Bald regte sich jedoch Kritik bei den Parteien. Vor allem die hohen Kosten gaben zu reden. Gian von Planta, Gemeinderat der Grünliberalen, kämpfte zuerst praktisch alleine gegen das Stadion. Er argumentiert, das Stadion sei keine Staatsaufgabe, zumal Zürich bereits ein Stadion habe.
Auch die FDP störte sich daran, dass nun die Steuerzahlenden ein Stadion finanzieren sollen. Vor allem, nachdem die Zürcherinnen und Zürcher vor zehn Jahren Ja gesagt hätten zu einem privat mitfinanzierten Stadion mit Mantelnutzung. Das Projekt scheiterte danach an zahlreichen Einsprachen.