Das Familiendrama von Flaach und die Rolle der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde Kesb waren am Montag, bei der ersten Sitzung 2015, das grosse Thema im Zürcher Kantonsrat. Alle neun Fraktionen lieferten eine Erklärung zum Fall ab – ein Novum.
Von politischer Seite war schon vor dieser Debatte viel gesagt worden – insbesondere von der SVP, welche die Kesb schon an einer Medienkonferenz letzte Woche massiv kritisiert hatte. Dies wiederum führte zu Kritik von den Linksparteien und der FDP: Wahlkampf mit diesem Thema zu betreiben, sei pietätslos.
«Eine Schweigeminute wäre die angemessene Reaktion»
Dies war auch der Tenor bei den restlichen Parteien, die sich im Rat am Montag auch noch äusserten: «Statt reden und verurteilen, sollten wir besser schweigen. Eine Schweigeminute zu diesem Drama wäre die angemessene Reaktion des Kantonsrats», erklärte zum Beispiel Markus Schaaf (EVP). Man müsse erst dann wieder diskutieren, wenn die Untersuchung der Zürcher Justizdirektion abgeschlossen sei, findet Stefan Hunger (BDP): «Dann aber sachlich zur Verbesserung des Kindsschutzes und nicht zum Zweck des Stimmfangs.»
Was von der grossen Debatte übrigbleibt, sind mehrere Vorstösse. Gefordert wird unter anderem die Einführung eines Pikettdienstes bei der Kesb. Der Bericht der Justizdirektion soll nächste Woche vorliegen.