Heute benutzen jeden Tag 44'000 Personen den Bahnhof Hardbrücke. Längerfristig sollen es 90'000 Personen sein. Gleichzeitig wächst das neue Quartier Zürich-West immer stärker. Für die meisten Parlamentarierinnen und Parlamentarier im Zürcher Gemeinderat war deshalb klar, dass es neben den Busverbindungen über die Hardbrücke eine Tangentialverbindung braucht, die den Bahnhof Hardbrücke noch besser mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in der Stadt vernetzt. Der Trend sei klar, sagte zum Beispiel Markus Knauss von den Grünen: «Wenn man etwas zur Entlastung der City tun will, braucht es dieses Tram.» Alle Parteien von links bis rechts sprachen sich deshalb für das Projekt aus.
Anschlag auf Autoverkehr
Als einzige Partei stemmte sich die SVP gegen das Vorhaben. Ihre Vertreter sprachen von einem «Anschlag auf den Individualverkehr». Der Grund: Obwohl das Tram auf den Busspuren fährt, kommt es zu verschiedenen Querungen mit der Strasse, die mit Lichtsignalen geregelt werden. Es könne nicht sein, sagte deshalb zum Beispiel Mauro Tuena, dass es auf einer Strecke von 700 Metern sieben Lichtsignale brauche. Das Tram sei schlecht geplant. Die FDP bedauerte zwar auch, dass die Hardbrücke nicht mehr die Hochleistungsstrasse von einst sein werde, sah aber gesamthaft mehr Vorteile als Nachteile und beugte sich den Fakten.
Mit 95 zu 22 Stimmen wurde der Kredit von rund 11,5 Millionen Franken schliesslich gutgeheissen. Den Löwenanteil des 100-Millionen-Franken-Projekts übernimmt der Kanton. Vom Bund wird ebenfalls ein Beitrag erwartet. Verläuft alles nach Plan, soll das erste Tram im Dezember 2017 über die Hardbrücke fahren.