Der Auftrag des Schaffhauser Kantonsrats an die Regierung ist klar: im Bildungsbereich müssen jährlich 800'000 Franken eingespart werden. Um dies zu erreichen, wollte die Regierung die Anzahl Lektionen reduzieren. Dies wurde ihr jedoch vom Kantonsrat verboten.
Lektionenzahl bleibt gleich
Nun schlägt der Regierungsrat zwölf andere Sparmassnahmen vor. Gespart werden soll vor allem bei den sogenannten «Abteilungsstunden». In diesen Lektionen vertiefen die Schülerinnen und Schüler ein Thema in Halbklassen. Kleinere Klassen sollen ausserdem zusammengelegt werden. Es sei ihm bewusst, dass dadurch der Unterricht an Attraktivität verlieren könne, sagt Christian Amsler. Weiter sollen die Freifachangebote der höheren Schulen gestrafft werden.
Stellenabbau im Erziehungsdepartement
Zusätzlich brauche es einen weiteren Stellenabbau. Der Regierungsrat schlägt vor, im Erziehungsdepartement über fünf Prozent der Verwaltungsstellen abzubauen. Dies betrifft in dieser Sparrunde vor allem das Schulinspektorat. «Das sind einschneidende Massnahmen, die wehtun», sagt Amsler. Zu Entlassungen soll es aber nicht kommen. Der Stellenabbau könne mit natürlichen Abgängen kompensiert werden.
Versprechen an die Lehrer bringt kleine Gemeinden in Bedrängnis
Der zweite Teil der Sparvorlage dürfte noch für viel Gesprächsstoff sorgen: Der Kanton muss nämlich zusätzlich eine zweite Entlastungsstunde für Schaffhauser Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer finanzieren. Dies wurde ihnen vom Regierungsrat versprochen. Um die Finanzierung sicher zu stellen, schlägt der Rat vor, dass die Schulen ihre Organisation und ihre Klassengrössen anpassen. Der Kanton will dazu das «Lektionenvolumen an die Klassengrösse anpassen».
Konkret soll es pro Schulklasse mehr Schülerinnen und Schüler geben. Vor allem in den ländlichen Regionen müssten sich die Klassengrössen jenen in der Stadt Schaffhausen anpassen, sagt Amsler. Dies habe grosses Sparpotenzial. Andererseits ist ihm bewusst, dass vor allem kleinere Gemeinden dadurch unter Druck geraten. «Sie müssten sich überlegen, ob sie Zusatzlektionen selber bezahlen, oder ob sie sich mit anderen Gemeinden zusammentun wollen.»
Als nächstes kommt die Vorlage in den Kantonsrat. Amsler schätzt, dass dies im März soweit sein wird.