Winzer Rolf Schenk aus Rudolfingen im Zürcher Weinland kann heute seine Trauben drei Wochen früher ernten als noch Ende der 70er Jahre. Es ist das offensichtlichste Merkmal, dass sich das Klima verändert.
Anfang Juli erlebte Rolf Schenk ein «Turbowachstum». Die Trauben entwickelten sich innerhalb von zehn Tagen. «Das habe ich noch nie erlebt.» Welches auch immer die Gründe sein mögen für den Klimawandel – darüber könne man diskutieren – auf den Rebbau habe er einen massiven Einfluss.
Die Klimaerwärmung als solche manifestiert sich im Weinbau hochsignifikant.
Die Traubensorten reagierten schnell auf die klimatischen Veränderungen, erklärt Schenk. Das habe man im Hitzesommer 2018 gemerkt und auch jetzt werde es wieder aktuell. «Die Rebe stellt plötzlich die Produktion ein, die ‹Zuckerfabrik›, sozusagen, steht still.» Sie verbrauche dann alle Energie, um die Verdunstung aufzuhalten.
Mit den traditionellen Anbausorten komme man an die südliche Anbaugrenze. «Das macht uns Kopfzerbrechen.» Wenn es sich so weiterentwickle, ist Schenk überzeugt, brauche man in Zukunft später reifende Sorten.