Es hätten auch Baumwoll-Shirts oder Baumwoll-Socken sein können. Doch das landwirtschaftliche Forschungsinstitut Agroscope des Bundes lehnte sich bei der Aktion am Mittwoch in Zürich Affoltern an die internationale Kampagne #SoilYourUndies an und rief die Bevölkerung dazu auf, ihre Baumwollunterhosen in der Erde zu vergraben.
Es gibt in unseren Böden eine sehr grosse Artenvielfalt.
Nach zwei Monaten werden die Stoffresten wieder ausgebuddelt. Je mehr sie verrotet sind, desto grösser ist die unterirdische Artenvielfalt und desto gesünder der Boden, lautet die einfache Formel.
Textilien im Verrottungs-Test
Biologe Marcel van der Heijden begleitet das Projekt und will damit vor allem auf spielerische und einfache Art aufzeigen, wie aktiv die Lebewesen in unseren Böden sind. «Diese Bodenlebewesen sind sehr wichtig, indem sie zum Beispiel den Pflanzen Nährstoffe liefern.» Anlässlich des Tags des unterirdischen Lebens konnten Interessierte Baumwollunterhosen mitbringen, diese in der Erde vergraben und mit einem Fähnchen markieren.
Ganz in der Nähe läuft ein ähnliches Experiment unter der Leitung der ETH-Forscherin Nina Buchmann. Ihr Team hat auf verschiedenen Versuchsparzellen Teebeutel in Nylonnetzen vergraben. Die Versuchsparzellen unterscheiden sich dabei in ihrer Bewirtschaftungsform: Einmal konventionell, einmal biologisch aber wenig bearbeitet, einmal biologisch und stark bearbeitet. Auch hier wird nach einer bestimmten Zeit der Grad der Verrottung bestimmt.
Das übergeordnete Ziel der Forscherinnen und Forscher ist es herauszufinden, welche Art der Bodenbewirtschaftung die besten Erträge einer nachhaltigen Landwirtschaft erzielen. Schon heute sind die Fachleute überzeugt: Die Bodenlebewesen spielen dabei eine zentrale Rolle.