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Die Bewohnerin eines Altersheims sitzt am Tisch in ihrem Zimmer
Legende: Wohnen im Altersheim kann in Winterthur teuer zu stehen kommen. Keystone

Zürich Schaffhausen Massiver Preisaufschlag in Winterthurer Altersheimen

Auf Anfang Jahr erhöht die Stadt Winterthur die Tarife in den Altersheimen zum Teil massiv: Gegenüber heute wird es für Bewohnerinnen und Bewohner in der günstigsten Betreuungsstufe doppelt so teuer. Bei den Senioren macht sich Widerstand breit.

In den Betreuungsstufen 1 und 2 in den Winterthurer Alterszentren steigen die Ansätze gleich um 20 Franken. Neu sind 41, respektive 68 Franken pro Tag fällig. Diese happige Erhöhung stösst einigen Senioren sauer auf. Sie werfen dem Stadtrat vor, er saniere die Stadtkasse auf dem Buckel der Alten und Kranken. Der Stadtrat streitet dies aber vehement ab.

Tarife nach dem Verursacherprinzip

Man habe aufgrund eines neuen kantonalen Ordnungssystems Anpassungen vornehmen müssen, sagt der zuständige Stadtrat Nicolas Galladé gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Im Zug dieses neuen Systems seien nicht nur die tiefsten Tarife erhöht, sondern auch die höchsten gesenkt worden, sagt Galladé weiter. Die Tarife in der Mitte seien praktisch unverändert geblieben. Gegenüber früher seien die Tarife nun gerechter nach dem Verursacherprinzip berechnet.

Für einzelne Personen würde es aber tatsächlich sehr viel teurer, räumt Galladé ein, pro Jahr bis zu 7000 Franken. Trotzdem verteidigt der Stadtrat das neue System: «Bei uns muss niemand verarmen in den Pflegeheimen. Wer es nicht mehr finanzieren kann, erhält Ergänzungsleistungen.»

Mehreinnahmen fliessen nicht in die Stadtkasse

Die Anpassungen führen tatsächlich zu Mehreinnahmen von rund 700'000 Franken pro Jahr. Der Vorwurf, dass die Stadt damit ihre Finanzen sanieren wolle, lässt Galladé nicht gelten: «Wir zahlen als Stadt für die Alterszentren gegen 10 Millionen Franken. Das Gesetz sieht aber vor, dass die Betreuungstaxen von den Bewohnerinnen und Bewohnern übernommen werden müssen.» Die 700'000 Franken würden nicht in die Stadtkasse fliessen, sondern zurück in den Betreuungsaufwand der Alterszentren.

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