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Zürich Schaffhausen Medizinhistorisches Institut wird zum «Medical Humanities»-Center

Es bildete die Kulisse für den Arbeitskonflikt zwischen Christoph Mörgeli und der Universitätsleitung: Nun will die Uni das Medizinhistorische Museum entstauben und in ein publikumsnahes Medizinmuseum verwandeln. Das Museum wird vom Medizinhistorischen Institut getrennt.

«Wir wollen ein Ausstellungskonzept, das allen medizinischen Fachgebieten offen steht und einer breiteren Öffentlichkeit wissenschaftliche Entwicklungen in der Medizin näher bringt», sagt Projektleiter Felix Althaus gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Frühestens im Herbst 2016 soll das neue Medizinmuseum eröffnet werden.

«Zentrum für Medical Humanities»

Unirektor Michael Hengartner gab überdies bekannt, dass zwei Bereiche der medizinischen Fakultät neu geordnet werden: Das Institut für Biomedizinische Ethik und der Lehrstuhl für Medizingeschichte sollen zu einem «Zentrum für Medical Humanities» vereinigt werden. Es befasse sich mit den gesellschaftlichen und ethischen Problemen der modernen Medizin, heisst es in einer Mitteilung der Uni. Es ist das erste Zentrum dieser Art in der Schweiz.

In diesem Rahmen soll auch die Evolutionäre Medizin aufgewertet werden, die sich mit der Entwicklungsgeschichte von menschlichen Krankheiten befasst. Man will zum Beispiel aus antiker DNA Erkenntnisse für die moderne Medizin gewinnen. Der bisherige Leiter des Medizinhistorischen Instituts und Mörgeli-Gegner Flurin Condrau verliert diese Chefstelle, erhält im neuen Zentrum aber die Leitung eines Lehrstuhls für Medizingeschichte.

Affäre Mörgeli sorgt für Medienaufmarsch

Was bisher geschah

Das Medieninteresse an den Informationen ist gross. Das erstaunt nicht, stand doch das Medizinhistorische Museum, über dessen Zukunft die Uni orientiert, einst unter der Ägide von SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli. Wegen angeblich ungenügender Leistungen hatte die Uni Mörgeli aber abgesetzt. Mörgeli fühlt sich bis heute politisch motiviert gemobbt und wehrt sich immer noch gegen seine Entlassung. Bisheriger Höhepunkt des Knatsches bildet der Rücktritt von Unirektor Andreas Fischer im letzten November.

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