Peter Bernhard war Gemeindepräsident von Stadel, als man 2012 Fusionspläne schmiedete. Und er legte sich für den Zusammenschluss ins Zeug. «Ich habe den Bürgerinnen und Bürgern beider Gemeinden versucht, die Gesamtoptik aufzuzeigen. Das ist mir scheinbar zu wenig gut gelungen», bilanziert Bernhard heute. 2017 lehnte Stadel die Fusion ab. Es fehlten zwei Stimmen.
Den Ausschlag gab die Schulfrage. Stadel und Bachs hätten ihre Schulen gemeinsam betrieben. Junge Eltern waren verunsichert. «Ich wollte nicht, dass mein Sohn in eine andere Gemeinde zur Schule muss», sagt eine Stadler Mutter, die damals gegen die Fusion stimmte. Und wie sieht sie das Nein heute? «Schwierig zu sagen. Ich weiss nicht, ob es gut oder schlecht war.»
«Von der Schule her wäre es schon ganz anders gewesen, mit mehr Kindern hier», sagt Nicole Bolli, Verkäuferin im «Bachser Märt», dem Dorfladen von Bachs. Sie hatte Ja gestimmt, um ihrem Heimatort Bachs – mit 600 Einwohnern viermal kleiner als Stadel – Entwicklungsmöglichkeiten und eine bessere Zukunft zu sichern. Aber jetzt sei die Sache vergessen. Wirklich?
Ergebnisse werden trotzdem kommen
Melanie Maessen und ihr Mann – beide berufstätig – sind nach Bachs gezogen, um ihre Kinder hier einzuschulen. Bachs hat nämlich eine Tagesschule. Maessen glaubt, dass Stadel von Bachs profitieren könnte und irgendwann doch noch einer Ehe zustimmen wird. «Auch wenn die Fusion als solche nicht zustande kam, werden Ergebnisse kommen. Weil man darüber nachdenkt.»