Die Bauarbeiten für das PJZ auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs in der Stadt Zürich können demnächst beginnen. Aber die Regierung muss bereits über die Bücher. Am Donnerstagnachmittag informierten gleich drei Regierungsräte über den «aktuellen Projektstand». Es geht nicht voran wie erhofft.
«2010, als die Pläne vorgestellt wurden, lagen viele Dinge noch nicht auf dem Tisch», erklärte Sicherheitsdirektor Mario Fehr. Dass die kantonale und städtische Polizeischule zusammengeführt werde, habe man zum Beispiel nicht gewusst. Auch gebe es neue Dienstabteilungen bei der Polizei wie «Cybercrime», die IT benötige mehr Platz, die Logistik, usw. Alles in allem seien es 250 Vollzeitstellen mehr als geplant. Diesen Zusatzbedarf könne das Projekt «nicht mehr vollständig erfüllen».
PJZ wird nicht teurer
Kurz: Das PJZ ist schon zu klein, bevor der Spatenstich gemacht ist. Eine Überarbeitung des Projekts soll rund einen Fünftel der zusätzlich benötigten 5000 Quadratmeter Nutzfläche bringen. Teurer werde das Projekt damit nicht, betonten die Regierungsräte. Jedenfalls nicht sofort. Für spätere Erweiterungsbauten müsste jedes Mal ein Zusatzkredit beantragt werden. Würde man jetzt das PJZ so gross bauen wie benötigt, würde es mindestens 50 Millionen Franken mehr kosten. «Das liegt finanziell überhaupt nicht drin», betonte Baudirektor Markus Kägi.
Wegen der neuen Raumplanung ist das Projekt nun auch baulich im Verzug: Anstatt 2018 ist das PJZ frühestens 2019 bezugsbereit. Demnächst soll mit den Aushubarbeiten begonnen werden.
Parteien verärgert - Stadt «nicht erfreut»
Die Reaktionen der Parteien fallen mehrheitlich negativ aus. Die SVP spricht von einer «Irreführung des Stimmvolks». Und auch die Grünen und die Grünliberalen kritisieren die neuerlichen Anpassungen am Grossprojekt.
Die Grünliberalen der Stadtzürcher Kreise 4 und 5 schreiben in einer Mitteilung, der Regierungsrat breche mit dem neuen Entwurf für das PJZ das «Versprechen, dass mit dem Bau des PJZ das Kasernenareal für die Bevöl-kerung zur Nutzung freigegeben werden soll».
Tatsächlich reagiert auch die Stadt wenig erfreut. «Wir sind nicht begeistert. Aber das Herzstück des neuen Plans für das Kasernenareal ist nicht tangiert.», so Urs Spinner vom zuständigen Hochbaudepartement. Das einzelne Gebäude der Kantonspolizei auf dem Areal ändere nichts daran, dass man das Gelände der Bevölkerung öffnen möchte.