Nach der Eröffnung des Gotthard Basistunnels sollen die Züge von Zürich Richtung Süden zwei Jahre lang über Rotkreuz umgeleitet werden, wo sie die Richtung wechseln müssen. So lauten die Pläne der SBB.
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Der Zürcher Kantonsrat will davon nichts wissen. Mit dieser Spitzkehre dauert die Fahrt in den Süden nämlich 20 Minuten länger. Mit 84 Ja zu 68 Nein Stimmen überwies der Rat ein Postulat von SP, Grünen und Grünliberalen. Dieses fordert vom Regierungsrat, sich bei den SBB dafür einzusetzen, dass die Züge mit
dem Bau einer Spange von Cham direkt in Richtung Immensee SZ geführt und auf die Spitzkehre in Rotkreuz verzichtet wird.
Kritik am Regierungsrat
Der Regierungsrat hatte argumentiert, eine solche Direktverbindung sei fahrplantechnisch nicht sinnvoll. Das sei ein «exekutives Achselzucken», kritisierte SP-Kantonsrat Ruedi Lais. Immerhin seien über vier Millionen Passagiere betroffen. Die Planung der SBB sei noch nicht so klar, wie dies die Regierung sage. Unterstützung erhielt Lais von Grünen, CVP, EVP, GLP und BDP.
«Alles viel zu spät»
Die SVP hingegen konnte dem Postulat nichts abgewinnen. Die Streckenführung der SBB sei bereits seit 2011 bekannt. Das Ganze sei bloss Aktionismus. Und FDP-Kantonsrat Alex Gantner sagte: «Wir kommen zu spät mit einer vermeintlich guten Idee.» Ausserdem gehöre es sich nicht, sich in die Geschäfte eines anderen Kantons einzumischen.
Genützt haben die Gegenargumente nichts. Der Zürcher Regierungsrat muss nun aufzeigen, wie auf die Spitzkehre in Rotkreuz verzichtet werden kann.