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Foto einer Steuererklärung des Kantons Zürich.
Legende: Steuern nachzahlen, aber keine Busse. Dies sind die Konsequenzen für Steuersünder, die sich selbst anzeigen. SRF

Zürich Schaffhausen Steuerhinterziehung: Boom bei den Selbstanzeigen im Kanton Zürich

1300 Leute haben sich im vergangenen Jahr beim Zürcher Steueramt selber angezeigt - über 50 Prozent mehr als letztes Jahr, und fast gleich viel wie 2010, als diese Selbstanzeigen zum ersten Mal möglich waren. Grund sei die öffentliche Diskussion über die Steuerhinterziehung, sagt der Kanton.

Hier das Konto der Tochter nicht angegeben, dort die Einkünfte aus einer Nebenbeschäftigung verschwiegen: Wer beim Ausfüllen der Steuererklärung gemogelt hat, hat auch im Kanton Zürich einmal die Chance, dies zu beichten, ohne bestraft zu werden. Die Steuersünder müssen lediglich Nachsteuern bezahlen.

1300 Personen haben die Gelegenheit letztes Jahr ergriffen. Im Vorjahr waren es lediglich 850. Den Grund für den markanten Anstieg sieht Marina Züger, Chefin des Zürcher Steueramtes, in der öffentlichen Diskussion über die Schwarzgelder. Dies habe sich aus den Rückmeldungen ergeben, sagt sie zu Radio SRF.

Über 50 Millionen zusätzliche Steuergelder

Auch geplante Gesetzesverschärfungen könnten die Bürger dazu bewogen haben, ihr Schwarzgeld doch noch zu legalisieren. Etwa, dass zwischen Steuerhinterziehung und Steuerbetrug nicht mehr unterschieden werden soll. Oder auch, dass die Banken künftig noch genauer aufpassen sollen, woher das Geld kommt, das jemand bei ihnen vorbei bringt.

Seit die Möglichkeit für die Mini-Steueramnesie vor vier Jahren eingeführt wurde, hat der Kanton Zürich jährlich rund 50 Millionen Franken an zusätzlichen Steuergeldern eingenommen. Auch im Jahr 2013 erhielten der Kanton Zürich und die Zürcher Gemeinden 42 Millionen Franken. Weitere 10 Millionen flossen in die Bundeskassen.

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