In der Stadt Zürich ist es am Mittwochmorgen zu einem grossflächigen Stromausfall gekommen. Das Unterwerk Letten lieferte nach 8.16 Uhr keinen Strom mehr. Am Unterwerk wird der Strom in die Quartiere verteilt.
Esther Rutz, Sprecherin der Elektrizitätswerke Zürich (EWZ), fasst gegenüber Radio SRF zusammen: «Vom Stromausfall waren 21'000 Anschlüsse betroffen in den Quartieren Höngg, Wipkingen und im Kreis 5 vom Escher-Wyss-Platz bis zum Hauptbahnhof.» Auch Teile der Altstadt waren zwischenzeitlich ohne Elektrizität.
Technischer Defekt
Um halb zwölf Uhr war die Störung behoben. Und auch der Grund für den Ausfall ist gefunden. Es sei ein technischer Defekt gewesen, so Esther Rutz, eine Störung in einer Mittelspannungsverteilanlage habe zum Defekt geführt.
So ein Ausfall komme in der Stadt Zürich statistisch alle neun Jahre vor, sagt Esther Rutz: «Es ist ein grosses Ereignis. Sonst gehen einzelne Haushalte vom Netz oder einige Strassenzüge. Aber über 20'000 Haushalte aufs Mal, das ist sehr viel.»
Ampeln ausser Betrieb, Lifte blieben stecken
Die Koordination zwischen den verschiedenen Stellen habe gut funktioniert. Schutz und Rettung, die Polizei sowie die Feuerwehr hätten rasch reagiert, so Rutz. Es kam zu keinen grösseren Unfällen oder Staus, obwohl die Ampeln an vielen Kreuzungen ausfielen. Schutz und Rettung waren im Einsatz, um Leute aus steckengebliebenen Fahrstühlen zu befreien.
Zu Fuss zur Arbeit
Der Stromausfall hatte auch Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr: Bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (VBZ) mussten die Tramlinien 4 und 17 komplett eingestellt werden.
Auch die Polybahn vom Central hoch an die ETH stand still, wie Mediensprecherin Daniela Tobler sagte: «Rund um den Hauptbahnhof fuhr kein einziges Tram, die Linien 3, 11, 13, 14 und 15 wurden umgeleitet.»
Sämtliche Buslinien verkehrten jederzeit normal. Die Trolleybusse können dank ihrem Hilfsmotor auch ohne Strom fahren. Die VBZ haben den Fahrgästen empfohlen, soweit möglich S-Bahn und Buslinien zu benützen.
SBB mit eigenem Netz
Das Bahnstromnetz der SBB war zu keiner Zeit betroffen. Am Hauptbahnhof fuhren die Züge pünktlich.
Allerdings funktionierten am Morgen die Anzeigetafeln, die Billet-Automaten sowie die Beleuchtung während einer halben Stunde nicht oder nur bedingt. Auch Durchsagen konnten keine gemacht werden.
Auch in den Shopville-Läden fehlte der Strom, wie Mediensprecher Reto Schärli gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» sagt: «Alles, was wir mit Strom von der Stadt Zürich betreiben, fiel von 8.15 bis 8.45 Uhr aus.»
Und so herrschte zwischenzeitlich Finsternis in den Gängen des Hauptbahnhofs:
Die meisten nahmen es mit Humor
Obwohl viele Leute auf den morgendlichen Kaffee verzichten mussten, im Lift steckenblieben oder zu Fuss ins Büro gehen mussten, reagierte die Mehrheit der Zürcherinnen und Zürcher auf Twitter gelassen und humorvoll auf den Stromausfall: