Die Volksinitiative «Mehr Qualität im Unterricht dank kleinerer Klassen» verlangt, dass Klassen in der Volksschule nicht mehr als 20 Kinder umfassen. Bei den Lehrpersonen kommt die Initiative der EVP gut an. Sie haben in ihren Klassen oft Schülerinnen und Schüler, die sehr viel Aufmerksamkeit und Betreuung erfordern. Kurt Willi, Vize-Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbandes (ZLV): «Ich kenne einige Lehrpersonen, die mit grossen Klassen und schwierigen Kindern belastet und überfordert sind.» Von kleineren Klassen erhoffen die Befürworter, dass Lehrerinnen und Lehrer effizient entlastet werden.
Schon jetzt schreibt die Zürcher Volksschulverordnung vor, dass Primarklassen in der Regel nicht mehr als 25 Kinder umfassen dürfen. Und oft sind nicht viel mehr als 20 in einer Klasse.
Dennoch findet es die EVP nötig, die Zahl im Gesetz zu verankern. EVP-Kantonsrat und Initiant Johannes Zollinger: «Wenn die Regierung wieder einmal sparen muss, dann wird aufgestockt. Deshalb muss die Obergrenze im Gesetz zwingend festgeschrieben werden.»
Parlament für Gegenvorschlag
Der Kantonsrat hat sich gegen die Initiative ausgesprochen. Mit einem Gegenvorschlag will er stattdessen mehr Kapazitäten schaffen. Dank zusätzlichen Stellen sollen Problem-Klassen entlastet werden können, wenn es nötig ist. Ein bereits dafür bestehender Pool von 160 Lehrer-Stellen soll daher um 100 aufgestockt werden.
Die Umsetzung des Gegenvorschlags führt zu Mehrkosten von rund 15 Millionen Franken. Für die Umsetzung der Initiative wird mit zusätzlichen Kosten von rund 120 Millionen Franken gerechnet. Zudem müssten mehr Schulzimmer zur Verfügung gestellt werden. Der Zürcher Regierungsrat lehnt die Initiative und den Gegenvorschlag ab.