Der Vorstoss kommt von den Grünen, Grünliberalen und der SP. Auslöser war das umstrittene UBS-Sponsoring im Jahr 2013. Sämtliche Fraktionen waren dafür. Bisher war die Offenlegung freiwillig.
Interessenkonflikte verhindern
Der Rat unterstützte den Vorstoss jedoch in abgeänderter Form: Forderte die ursprüngliche Vorlage noch, dass die Uni die Nebentätigkeiten jedes Jahr in einem Register öffentlich macht, lässt die aktuelle Variante die Art der Publikation offen. Die Uni soll also selber entscheiden können, was mit den Daten passieren soll. Definitiv ist die Änderung aber noch nicht. Die zweite Lesung mit Schlussabstimmung findet in etwa vier Wochen statt.
Mehr Transparenz findet auch die Uni selbst gut
Uni-Rektor Michael Hengartner verfolgte die Diskussion im Rathaus von der Tribüne. Er rechne kaum mit Widerstand bei seinen Professoren, sagte er nach der Debatte gegenüber dem «Regionaljournal». Es spreche nichts gegen das Prinzip der Offenheit. Er hoffe jedoch auf eine einfache Umsetzung. Vorstellbar wäre für ihn, dass die Interessenbindungen der Professoren im Internet publiziert werden.
Andere Unis sind teils weiter
Nicht nur die Uni Zürich hat in den vergangenen zwei, drei Jahren umgedacht. Die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen und andere Universitäten kamen Zürich zum Teil zuvor: Vor einem Jahr die Uni Bern, diesen Frühling die Uni St. Gallen, und seit einem Monat kann man auch die Interessenbindungen der Basler Professorenschaft per Mausklick im Internet abrufen. Die ETH gibt Auskunft über die Interessenbindungen ihrer Professoren. Diese sind zwar nicht im Internet einsehbar, es kann aber eine Liste bestellt werden.
Derweil sind die Regeln nicht überall die gleichen. Die Uni Basel etwa vertraut bei der Frage, was anzugeben sei und was nicht, auf das eigene Ermessen der Professorenschaft. Gemäss Uni-Basel-Sprecher Matthias Geering sind die Professorinnen und Professoren aufgefordert zu deklarieren, wo «aus welchen Gründen auch immer» Interessenkonflikte entstehen könnten.