Trotz viel Medienrummel in den letzten Tagen tauchten bereits in der ersten Nacht nach der offiziellen Eröffnung Dutzende motorisierter Freier auf und standen Prostituierte in Zürich-Altstetten bereit, um ihre Liebesdienste anzubieten.
SRF-Reporter Kay Schubert glaubt, dass das neue Konzept funktionieren könnte. «Ob damit die Probleme mit dem Strassenstrich in den Quartieren gelöst sind, steht auf einem anderen Blatt.» Reibungslos hingegen verlief die Räumung des Strassenstrichs am Sihlquai: Hier war gestern praktisch keine Prostituierte mehr anzutreffen.
«Nicht allein seligmachende Lösung»
Beim Frauen-Infozentrum FIZ zeigt man sich wenig überrascht vom Andrang auf dem Strichplatz Altstetten. Da Strassenprostitution strikt verboten ist, versuchten Sexarbeiterinnen mit Freiern eben dort ins Geschäft zu kommen, wo es erlaubt sei.
«Der Strichplatz ist zwar innovativ», findet Susanne Seytter vom FIZ, «das Konzept bringt einer reduzierten Zahl von Sexarbeiterinnen bessere Bedingungen. Aber es ist nicht die allein seligmachende Lösung.» Es brauche viel mehr Möglichkeiten, Prostitution in einer sicheren Umgebung anzubieten. Sie glaubt, dass es künftig wohl Frauen vom Sihlquai gebe, die nun illegal anschaffen müssten.