Die Niederlage hängt zusammen mit der Affäre rund um die Schulzahnklinik in Schaffhausen, die Christian Amsler unterstellt war. Hinweise auf Missstände gab es, aber es brauchte eine parlamentarische Untersuchungskommission, um diese aufzudecken, während Christian Amsler nur wenig Selbstkritik übte.
Dazu kam, dass Christian Amsler Bundesrat werden wollte und dann Ständerat. Beides erfolglos. Diese Ambitionen haben bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürger nicht gerade den Eindruck hinterlassen, dass Christian Amsler Feuer und Flamme für das Amt des Regierungsrates ist.
Polarisierung im Regierungsrat
Auf dem Papier ist nun der Schaffhauser Regierungsrat ein wenig linker, da neu zwei Vertreter der SP dabei sind. Es dürfte aber vor allem die Polarisierung zunehmen. Mit Dino Tamagni hat Schaffhausen einen zweiten Regierungsrat der SVP, der konservativer politisiert als sein Vorgänger Ernst Landolt. Diesem wurde nachgesagt, dass er ein links-grüner SVP-Regierungsrat sei. Immer wieder wich er von der Parteilinie ab.
Hier wird Dino Tamagni mehr auf der SVP-Linie politisieren. Das könnte heissen, dass die FDP eine bedeutendere Rolle spielt, obwohl sie einen Sitz in der Regierung verliert. Der verbleibende Regierungsrat der FDP, Martin Kessler, dürfte in Zukunft bei vielen Regierungsentscheidungen das Zünglein an der Waage spielen.