Anfangs November kreuzten die amtierende Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) und ihr Herausforderer Filippo Leutenegger (FDP) erstmals die Klingen - im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Nach zwei Monaten sind sie nun auf dem gemeinsamen Vorwahlpodium von SRF und NZZ nochmals gegeneinander angetreten. Was hat sich in der Zwischenzeit verändert?
Leutenegger wird Mauch nicht verdrängen
Mauch, von Anfang an souverän und in allem bewandert, was die Stadt Zürich betrifft, konnte in dieser Zeit ihre Favoritenrolle ausbauen. Leutenegger war als Nationalrat in der Zürcher Stadtpolitik anfangs wenig sattelfest, hat in dieser Hinsicht aber merklich aufgeholt. Beide Kandidierenden haben also auf ihre Art gepunktet. Da Zürich aber traditionell links wählt, hat Leutenegger wohl kaum eine Chance, Mauch aus dem Präsidium zu verdrängen.
Offener ist die Frage, ob Leutenegger den Sprung in den Stadtrat schafft. Er ist wohl der einzige bürgerliche Kandidat, der reelle Chancen hat. Und falls es ihm gelingt, dürfte am ehesten der Grüne Markus Knauss über die Klinge springen. Es könnte aber genau so gut einen Bisherigen treffen - entweder den Alternativen Richard Wolff oder Gerold Lauber von der CVP. Vielleicht verlieren aber auch die Grünen einen Sitz. Das Rennen um den neunten Platz wird am Wahlsonntag mit Sicherheit spannend.
Zweifellos bleibt die Zürcher Stadtregierung aber links dominiert. Dass die Bürgerlichen die angestrebte Wende schaffen, ist praktisch ausgeschlossen.