Den Sparbeschluss habe der Stadtrat bereits vor seinem Amtsantritt aufgegleist, betont der neue Bauvorsteher Josef Lisibach (SVP). 575'000 Franken wollte der Stadtrat mit dem Sparprogramm «effort14+» bei der Verkehrsplanung streichen. Das Stadtparlament verlangte in der Budgetdebatte, am selben Ort nochmals 150'000 Franken zusätzlich zu sparen.
Der Stadtrat habe darum eine von vier Projektleiterstellen in der Verkehrsplanung nicht wieder besetzt, erklärt Josef Lisibach. Mit weniger Personal könnten darum auch nicht mehr alle Aufgaben erfüllt werden - verschiedenste Projekte werden gestoppt oder aufgeschoben.
Dass darunter vor allem Verkehrsprojekte für Fussgänger und Fahrradfahrerinnen fallen, habe aber nichts mit ihm zu tun, betont Josef Lisibach: «Ich habe nicht einseitig etwas entschieden. Ausserdem handelt es sich um Entscheide des Gesamtstadtrats.» Die Mehrheit im Stadtrat hat nach der Wahl von Josef Lisibach (SVP) von links nach rechts gewechselt, die Bürgerlichen sind nun in der Überzahl.
Viele Projekte müssen warten
Konkret sistiert der Stadtrat den Auftrag zur Erarbeitung eines Betriebs- und Gestaltungskonzepts für den Lindenplatz in Wülflingen. Er verzichtet auch auf eine Bedarfsabklärung und Standortevaluation für einen Ausbau des Veloverleihsystems sowie auf das Verkehrscontrolling für das Gebiet Neuhegi-Grüze. Bereits früher hatte er mitgeteilt, dass es im Moment keinen Pilotversuch für eine Velobahn gibt. Für mindestens zwei Jahre sistiert werden auch die nächsten Arbeitsschritte des Verkehrskonzepts Neuwiesen. Auf die Umsetzung eines Monitorings und Controllings zur periodischen Beurteilung des Durchgangsverkehrs wird ganz verzichtet.
Josef Lisibach ist sich bewusst, dass er sich damit keine Freunde schafft und viele nicht erfreut sein werden. Er meint aber:
Man kann nicht alle Wünsche erfüllen, wir können nur das machen, was wir bezahlen können.
Die Stadt Winterthur legt deshalb den Fokus auf die grossen Projekte wie die Verkehrserschliessung des neuen Stadtteils Neuhegi-Grüze, separate Busspuren, aber auch die Veloquerung und mehr Veloparkplätze beim Bahnhof.