Der zuständige Winterthurer Stadtrat Nicolas Galladé lässt den Vorwurf nicht gelten, dass die Stadt zu spät gehandelt hat. Die Stadt sei vor zwei Jahren mit der Problematik konfrontiert worden, als das minderjährige Geschwisterpaar aus Winterhur in den Irak und danach nach Syrien reisen wollte. «Winterthur ist auf dem falschen Fuss erwischt worden, hat aber danach sofort gehandelt», sagt Nicolas Galladé gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» als Wochengast.
Die Stadt habe sofort mit den Sozial- und mit den Schulbehörden Kontakt aufgenommen, sie habe mehrmals mit den verschiedenen muslimischen Gemeinschaften und Moscheen den Dialog gesucht. Nach zwei Jahren habe nun die Fachstelle «Extremismus- und Gewaltprävention» ihre Arbeit aufgenommen, eine Anlaufstelle, an die sich alle wenden können.
Den Dialog stärken für ein friedliches Miteinander
Die Stadt habe nur begrenzte Möglichkeiten, zu handeln, so Nicolas Galladé. Die Zuständigkeiten seien klar geregelt. Die Strafverfolgungsbehörde könne bei einem Straftatbestand durchgreifen, und das sei mit der Razzia und mit den Verhaftungen die umstrittene Moschee An'Nur erfolgt. Die Stadt wolle in erster Linie den Dialog suchen und so die Stimme der gemässigten Muslime stärken und die Integration fördern. Ein friedliches Miteinander der unterschiedlichen Nationen und Religionen, das sei das Ziel, so Nicolas Galladé.