Zwar haben die Stimmberechtigten vor dreieinhalb Jahren Ja gesagt zu einer liberaleren Taxiverordnung, doch das Verwaltungsgericht gab zwei Taxi-Unternehmen Recht, die sich dagegen gewehrt hatten.
Frust im Stadtrat
Jetzt ist bei der Stadt Winterthur die Luft raus, man mag nicht mehr weiterkämpfen. Das heisst, die ganze, auf Winterthurer Verhältnisse zugeschnittene Verordnung, ist ein Fall fürs Altpapier. Bei der zuständigen Stadträtin Barbara Günthard-Maier sitzt der Frust tief: «Wir hatten den Eindruck, wir hätten eine gute Lösung, die den Kunden und den Taxi dient.» Deshalb hätte sie gerne auf dieser Basis weitergearbeitet, so Günthard-Maier.
Wir hatten eine massgeschneiderte Lösung für Winterthur
Abwarten, was der Kanton macht
Daraus wird jetzt nichts. Ein Weiterzug ans Bundesverwaltungsgericht komme nicht in Frage, sagt Günthard-Maier. Dies würde zu lange dauern. «Wir machen jetzt auf Stand-by.» Weitermachen will der Stadtrat erst, wenn der Kanton seine Taxiverordnung vorlegt. Zusätzlich sei mit Uber ein weiterer Player im Taxigewerbe aufgetaucht: «Die warten nicht auf einem Standplatz auf Kunden.» Ein Umstand, der in einem neuen Gesetz berücksichtigt werden müsste.
Fazit: In Winterthur haben weiterhin die grossen Taxiunternehmen das Sagen. Und die Winterthurerinnen und Winterthurer müssen noch länger auf eine Liberalisierung des Taxigewerbes warten.