Ein Gigabyte - diese Datenmenge braucht es für ein paar Minuten Film in bester HD-Qualität. Im heutigen Informationszeitalter reichen ein paar Klicks im Internet, um eine solche Datenmenge herunterzuladen.
Lorenz Hilty, Informatikprofessor an der Universität Zürich und Forscher an der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt EMPA in Dübendorf, macht ein Beispiel: «Jeden Tag werden etwa vier Milliarden Youtube-Videos heruntergeladen. Dies verbraucht soviel Strom wie alle Schweizer Haushalte zusammen.»
1 Gigabyte = 5 Minuten föhnen
Mit dem technologischen Fortschritt sei der Datenverkehr aber umweltfreundlicher geworden. Früher brauchte es 20 Kilowattstunden Strom, um ein Gigabyte an Daten im Internet herunterzuladen.
Eine neue EMPA-Studie beweist nun: heute liegt der Stromverbrauch pro Gigabyte bei 0.2 Kilowattstunden. «Das ist etwa soviel, wie wenn man sich fünf Minuten lang die Haare föhnt», so Lorenz Hilty.
Trotzdem nehme der Stromverbrauch der Informations- und Kommunikationstechnologie Jahr für Jahr massiv zu: «Alle fünf Jahre verdoppelt er sich. Das ist der sogenannte Rebound-Effekt: Weil der Datenverkehr im Internet immer schneller und effizienter ist, steigt auch die Nachfrage.»
Dadurch werde der technische Fortschritt in der Energieeffizienz in etwa wieder ausgeglichen.
Internationale Konferenz in Zürich
Lösungen für dieses Problem suchen ab Donnerstag 250 Fachkräfte aus 50 Ländern in Zürich. Sie nehmen an der ETH an der ersten Konferenz für nachhaltige Informations-Technologie teil, die Lorenz Hilty organisiert hat. Hilty erhofft sich, dass an der Konferenz neue Projekte und Visionen für mehr Nachhaltigkeit angestossen werden.