Seit Sommer 2013 lebt der Zürcher Sprayer, bekannt unter dem Pseudonym «Puber», in Wien. Im März 2014 wurde er verhaftet. Ertappt auf frischer Tat.
Staatsanwalt Markus Berghammer wirft ihm vor, mit seinen Sprayereien einen Schaden von über 50'000 Euro verursacht zu haben. Dafür könnte «Puber» bis zu fünf Jahre hinter Gitter wandern.
Wo «Puber» draufsteht, muss nicht der Angeklagte dahinterstecken
Der Verteidiger hingegen kritisiert den «fehlerhaften Strafantrag.» So mache die Staatsanwaltschaft keine genauen Angaben zu Tatzeit und -ort. Für die Graffiti könnten mehrere Täter verantwortlich sein. «Puber» selbst sagt dazu, dass der Schriftzug «Puber» in der Szene beliebt sei. Er will den Schriftzug nur 20 - 30 Mal gesprayt haben.
Der Prozess geht am Donnerstag in Wien weiter. Wann das Urteil gefällt wird, ist noch offen.
«Puber» in der Zürcher Szene: Gehasst und geliebt
In der alten Heimat sind die Meinungen zu «Puber» gespalten. «Zum Teil wird er gehasst, weil er ganz viele Graffiti übermalt hat», sagt zum Beispiel ein 21-jähriger Mann, der unter dem Pseudonym «Rubik's Cube» ein Graffiti-Magazin in Zürich herausgibt.
Bewundert wird er für sein aggressives Vorgehen und seinen eigenen Stil. Er sei radikal, meint Alex Schauwecker, der 2013 ein Buch über die Graffiti-Szene in Zürich veröffentlichte. Weil er seinen Namen überall hinspraye und dies auch an illegalen Orten. Rubik's Cube bestätigt: «Wer nachts und an illegalen Plätzen sprayt, in ständiger Gefahr vor dem Erwischtwerden und unter Zeitdruck, hat viel mehr Respekt verdient.»