Wer Tapiwa Svosve in seiner WG in Wipkingen besucht, wird bereits im Treppenhaus mit Jazz-Musik empfangen. «Eigentlich dürfte ich sie nicht so laut hören», gibt der 24-jährige Lockenkopf vor seiner Wohnungstür zu, «aber ich mache es trotzdem».
Keine Geldkrise mehr
Svosve zählt zu den grössten Musiktalenten seiner Generation, gewann bereits Auszeichnungen wie den ZKB-Jazzpreis. Ende November wird er für sein Schaffen von der Stadt Zürich mit 48'000 Franken geehrt – viel Geld für den Künstler, der in seiner WG nur 300 Franken Miete bezahlt: «Davon kann ich jetzt zwei Jahre lang leben. Ich werde keine Geldkrise haben, wie man es sonst als freischaffender Musiker kennt», erzählt Svosve.
Als 9-Jähriger begann Tapiwa Svosve Saxophon zu spielen, weil «das Instrument so schön glänzte». Später nahm er als Teenager Saxophonstunden beim Zürcher Musiker Christoph Irniger, der ihn in die Jazzmusik einführte. Es folgte ein Jazz-Studium an der Zürcher Hochschule der Künste ZHDK.
«Eine Hochschule macht einen nicht per se zu einem famosen Musiker», sagt Svosve im Rückblick. Aber das Studium habe es ihm ermöglicht, sich während mehrerer Jahre auf seine Musik zu fokussieren. Mittlerweile übt Svosve nicht mehr täglich stundenlang, sondern inspiriert sich stattdessen beispielsweise beim Lesen. «Das fliesst alles in meine Arbeit hinein», so der Saxophonist – eine Arbeit, die nun offiziell von der Stadt Zürich ausgezeichnet wird.