Was schon die verschiedensten Kriminalstatistiken zeigten, bestätigt nun auch die polizeiliche Sicherheitsbefragung bei 2000 Bürgerinnen und Bürgern. Bei den meisten Verbrechensarten geht die Zahl der Delikte zurück.
Tatsächlich entwickle sich die Sicherheitslage erfreulich, sagt denn auch Stefan Blättler, Präsident er Kantonalen Polizeikommandanten. «Sie ist selbstverständlich gut – aber wir müssen weiterhin wachsam bleiben.»
Schweiz ist «guter Durchschnitt»
Das sicherste Land der Welt sei die Schweiz schon länger nicht mehr; eher guter Durchschnitt. Nachdem Gewaltdelikte, Einbrüche und auch sexuelle Übergriffe über Jahre zunahmen, scheint hier nun überall der Trend gebrochen. Ausser bei Raub sind die Zahlen alle rückläufig.
Folgerichtig hat laut der Befragung auch das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zugenommen. Allerdings ist das mit dem Sicherheitsgefühl so eine Sache: Während zum Beispiel die Zahl der Einbrüche zurückgeht, steigt die Angst, in nächster Zeit Opfer eines Einbruchs zu werden.
Angst vor Einbrechern
Dieser Widerspruch könnte auch mit der an sich erfolgreichen Präventionsarbeit der Polizei zusammenhängen, vermutet Polizeikommandant Blättler: «Je mehr sie davon sprechen, desto stärker befasst sich der Bürger mit der Thematik.» Entsprechend nehme das Gefühl zu, man könnte selber ein Opfer werden. Immerhin: Über 85 Prozent der Befragten geben an, sich sicher zu fühlen, auch abends auf der Strasse im Dunkeln.
Die Präsenz der Polizei wird von einer grossen Mehrheit der Befragten als genügend bezeichnet. Trotzdem fordern Polizeibeamtenverband und auch die kantonalen Polizeidirektoren massiv mehr Personal. Ihrer Meinung nach sollten landesweit 6000 zusätzliche Polizisten eingestellt werden.
Natürlich könne man immer noch mehr tun, findet auch Polizeikommandant Blättler. Ob es aber tatsächlich mehr Polizistinnen und Polizisten in den einzelnen Kantonen brauche, sei «eine politische Frage – und die muss auch politisch beantwortet werden».
Übrigens: Schon jetzt erhalten die Polizeibeamten von der Bevölkerung ausgezeichnete Noten. Drei Viertel der Befragten würden der Polizei mindestens eine 5 ins Zeugnis schreiben.