Im Januar ist die Arbeitslosigkeit weiter angestiegen. Die schweizweite Arbeitslosenquote beträgt nun 3,8 Prozent und ist damit so hoch wie seit fast sechs Jahren nicht mehr. Im Vormonat hatte sie bei 3,7 Prozent gelegen.
Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit aber nicht verändert. Dies zeigen die neuesten Zahlen, die das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) veröffentlichte.
Zunahme auch bei Jugendlichen
163'644 Personen waren im Januar bei den regionalen Arbeitsvermittlungszentren RAV eingeschrieben. Das sind rund 5000 mehr als im Vormonat. Gegenüber Januar 2015 waren sogar rund 12'600 Personen mehr ohne Arbeit. Das ist eine Zunahme um 8,4 Prozent.
Bei den Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 24 waren etwa 21'100 ohne Stelle. Die Jugendarbeitslosigkeit erhöhte sich somit um 2,7 Prozent gegenüber Dezember respektive um 8,6 Prozent gegenüber Januar 2015.
Seco geht von allmählicher Stabilisierung aus
Laut Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, ist die aktuelle Zunahme der Arbeitslosigkeit überwiegend saisonal bedingt: «Das ist ein normaler Effekt, welchen wir immer sehen. Bis in den Sommer bildet sich die Arbeitslosigkeit jeweils wieder zurück.» Auf das ganze Jahr gesehen, gehe man allerdings schon von einer höheren Arbeitslosenquote als 2015 aus.
Trotzdem ist Zürcher überzeugt, dass sich die Währungssituation allmählich normalisieren wird, der Franken gegenüber dem Euro also weiter an Wert verlieren werde. «Zudem gehen wir mittelfristig davon aus, dass sich die Weltmärkte etwas erholen werden.» Deshalb werde sich auch die Arbeitslosigkeit in der Schweiz wieder etwas zurückbilden. «Wir sehen Aufhellungen am Horizont», so Zürcher.
Das sagt SRF-Wirtschaftsredaktorin Susanne Giger:
«Zwar ist tatsächlich ein grosser Teil der Zunahme bei der Arbeitslosigkeit saisonal bedingt, trotzdem sieht man, dass immer mehr Menschen ihre Stelle verlieren, weil das Geschäft nicht mehr so gut läuft. Das Seco will nicht von einer Krise sprechen; Tatsache ist aber, dass wir uns den Höchstständen der letzten Krise von 2009 nähern, als die maximale Arbeitslosenquote 4,4 Prozent betrug. Im Vergleich zu damals kommt die jetzige Krise auf dem Arbeitsmarkt allerdings schleichend, sie ist ein Schweizer Problem und weniger eines, das die gesamte Weltwirtschaft betrifft. Der starke Franken schlägt erst jetzt so richtig durch. Das Seco setzt für die kommenden Monate auf eine stärkere Weltwirtschaft, doch ob dies tatsächlich eintrifft, ist offen, wie die aktuelle Unsicherheit an den Finanz- und Aktienmärkten zeigt.» |