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Schweiz Basler Uni-Spital ist gegen Ebola gerüstet

Ebola-Infektionen von Krankenhauspflegern in Spanien und den USA beunruhigen das Spitalpersonal auch in der Schweiz. Nun reagiert das Uni-Spital Basel und stellt seine Massnahmen vor.

Das Universitätsspital Basel (USB), das zwei Isolationszimmer bereit hält, hat seine Vorbereitungen vorgestellt, um Ängsten vor Ebola entgegenzuwirken.

Video
Das Uni-Spital Basel ist bereit (unkommentiert)
Aus News-Clip vom 15.10.2014.
abspielen. Laufzeit 58 Sekunden.

Die breite Bevölkerung sei in der Schweizer derzeit «sicher nicht gefährdet», sagte der baselstädtische Kantonsarzt Thomas Steffen. Eine Ebola-Infektion brauche direkten Kontakt, und derzeit sei in der Schweiz kein Fall bestätigt. Angesichts der Mobilität und des Asylempfangszentrums im Kanton bereite man sich natürlich vor.

Enormer Sicherheitsaufwand

Von den rund 5500 USB-Angestellten bekämen laut dem Leiter der Spitalhygiene, Andreas Widmer, möglichst wenige mit einem allfälligen Ebola-Fall zu tun, und zwar nur Freiwillige aus einer seit 18 Jahren bestehenden Spezialgruppe.

Der personelle und technische Aufwand ist enorm: Ein einziger Ebola-Fall bindet 30 bis 40 Leute pro Tag. Alleine das Ein- und Ausschleusen etwa eines Arztes ins Isolationszimmer dauere eine bis anderthalb Stunden. Darum seien Videokameras und Tablet-Computer für die Kommunikation aus einem sicheren Nebenraum installiert.

Audio
Das erste Schweizer «Ebola-Zimmer»
aus Echo der Zeit vom 15.10.2014. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 22 Sekunden.

Jeder Handgriff muss sitzen

Heikel sei etwa das Ausziehen der Schutzanzüge, wo jeder Handgriff sitzen müsse, sagte Widmer weiter. Im USB soll das Personal in solchen Fällen immer zu zweit arbeiten, um sich gegenseitig bei den vorgegebenen Abläufen zu überwachen. Trainiert werde alles bereits seit sechs Wochen. Ziel sei eine «maximale Sicherheit», auch wenn trotz allen Vorbereitungen eine Restunsicherheit bleibe.

Bei einem Verdachtsfall liege eine Laboranalyse innert 24 bis 36 Stunden vor. Das dauere so lange, weil in der Schweiz laut Widmer bislang nur so genannte «B4-Labors» mit so gefährlichem Material hantieren dürfen, also konkret nur Genf und Spiez.

An sich könnte ein Labor gleich im USB innert sechs Stunden Klarheit schaffen - dazu liefen derzeit Diskussionen mit dem Bund. Bei Krankheiten mit ähnlichen Symptomen wie zum Beispiel Salmonellen oder Malaria könne man nicht 36 Stunden mit der Behandlung warten.

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