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Wird der Rohstoffhandel zum Imageproblem?
Aus Tagesschau vom 27.03.2013.
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Schweiz Bundesrat will Rohstoffbranche nicht regulieren

Für Rohstofffirmen mit Sitz in der Schweiz braucht es keine strikteren Vorgaben. Dieser Meinung ist der Bundesrat. Bestehende Regulierungen sollen zwar konsequent umgesetzt werden – aber nicht über das internationale Niveau hinausgehen.

Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat erläutert, warum der Bundesrat mit Regulierungen für die Rohstoffbranche zurückhaltend ist. Zurückhaltung sei eines der Rezepte für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Schweiz.

«Die Schweiz zieht grundsätzlich freiwillige Standards neuen Gesetzen vor», sagte der Volkswirtschaftsminister. Sie habe mit freiwilligen Standards gute Erfahrungen gemacht und wolle diese in den zuständigen internationalen Gremien einbringen.

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Schneider-Ammann «Wir sehen kein Reputationsrisiko für die Schweiz.»
aus SRF 4 News aktuell vom 27.03.2013.
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Der Rohstoffsektor habe sich zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt, gab Schneider-Ammann zu bedenken. Die Branche sei für 3,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) verantwortlich und beschäftige 10'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, heisst es im Bericht. Die Schweiz stehe in einem zunehmend härteren Standortwettbewerb, und Rohstoffunternehmen seien mobil. «Andere Standorte buhlen um die Gunst der Rohstoffkonzerne.»

Die Schweiz sei daher gefordert, ihre attraktiven und verlässlichen Rahmenbedingungen zu erhalten und zu stärken. «Der Rohstoffsektor soll weder eine staatliche Bevorzugung erhalten, noch wäre es angebracht, den Wirtschaftszweig einer speziellen Regulierung zu unterziehen.»

Bisherigen Weg weiterverfolgen

Der Bundesrat habe aber alles Interesse daran, dass in diesem Sektor verantwortungsvoll gearbeitet werde, versicherte Schneider-Ammann. Es gelte, den bisherigen Weg der Schweiz weiterzuverfolgen.

Die Kritik von Nichtregierungsorganisationen an Rohstoffunternehmen wegen der Verletzung von Menschenrechten sowie Sozial- und Umweltstandards nehme der Bundesrat ernst. Er beachte auch das Risiko von Reputationsschäden.

Primär sei es indes an den Unternehmen und den betroffenen Staaten, die Vorschriften zu klären und durchzusetzen. Wenn das geschehe, sinke das Risiko für Reputationsschäden.

Transparenzvorschriften prüfen

Schneider-Ammann räumte ein, dass der Bericht die Erwartungen womöglich nicht erfülle. Er beinhalte aber eine Auslegeordnung sowie Empfehlungen. Unter anderem wird abgeklärt, ob die Schweiz wie die USA und die EU Transparenzvorschriften einführen sollte. Die Analyse wird laut Schneider-Ammann allerdings eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.

Zur Frage, ob es ihn nicht störe, wenn Chefs von Rohstoffunternehmen damit prahlten, ihre Firmen bezahlten keine Steuern, sagte der Volkswirtschaftsminister, es könne nicht sein, dass solche Firmen längerfristig keine Steuern bezahlten.

Bericht dank Parlament

Der Bericht des Bundesrates zu Rohstofffirmen in der Schweiz wurde angestossen durch zahlreiche Vorstösse im Parlament. Diese wiesen auf Probleme mit der Beachtung von Menschenrechten sowie Umwelt- und Sozialstandards in der Rohstoffbranche hin.

Für die Schweiz als Grosshandelsplatz für Rohstoffe mit vielen angesiedelten Firmen bedeute dies ein Reputationsschaden. Dieses Risiko will der Bundesrat beobachten, wie aus dem jetzt veröffentlichten Bericht hervorgeht.

Der Bundesrat will die Einführung von Regeln prüfen, wie sie die USA und die EU anstreben. Möglicherweise könnte es eine Vernehmlassungsvorlage dazu geben, heisst es im 50-seitigen Bericht.

Die 10 grössten Schweizer Rohstoffunternehmen (im Ranking der grössten Schweizer Konzerne 2012; vor der Fusion von Glencore Xstrata)

UnternehmenSitzBrancheUmsatz in Mio.
1. Vitol GenfMineralölhandel279'118
2. Glencore ZugWelthandel/Rohstoffhandel174'983
3. Trafigura  LuzernWelthandel/Rohstoffhandel114'680
9. Xstrata ZugWelthandel/Rohstoffhandel31'844
24. Transocean  ZugMineralölhandel8593
29. DKSH Holding ZürichWelthandel/Rohstoffhandel7340
34. Kolmar Group  ZugMineralölhandel6333
42. Pargesa GenfMischkonzern, u.a. Beteilung an Mineralölunternehmen4729
47. Omya  AargauIndustriemineralien4200
63. Tamoil  WallisMineralölhandel2713

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