Auch im nächsten Jahr gibt es wegen der Coronapandemie keine Basler Fasnacht im gewohnten Stil. Am Montagabend informierte das Basler Fasnachtscomité als Organisatorin der Strassenfasnacht an einem Anlass die Verantwortlichen sämtlicher Cliquen, dass Menschenansammlungen, ob drinnen oder draussen, zu vermeiden seien. Die Fasnacht in ihrer bisherigen Form durchzuführen, sei «unverantwortlich».
Was das genau heisst und ob damit auch die grossen Umzüge am Montag- und Mittwochnachmittag sowie der Morgenstreich in Gefahr sind, liess das Fasnachtscomité noch offen.
Das Fasnachtscomité ermunterte die Cliquen dazu, bis Ende September Konzepte zu erarbeiten, dass sie doch noch eine Art Fasnacht machen können, und zwar so, dass die Corona-Sicherheitsvorschriften eingehalten werden können.
Viele einzelne Aktivitäten statt grosse Umzüge
Dies könnte zum Beispiel ein kleiner Umzug, ein sogenannter Cortège, in einem Quartier sein oder ein Morgenstreich in einem Park. «Wir sind bereit, statt neun Stunden Cortège zu organisieren, viele einzelne Aktivitäten zu koordinieren und zu ermöglichen», schreibt das Comité in einer Mitteilung.
Ob die Basler Fasnächtler unter diesen Umständen noch Lust auf eine Fasnacht haben, wird sich zeigen. Bereits im Jahr 2020 mussten sie auf ihre Fasnacht verzichten. Die Fasnacht wurde nur wenige Stunden vor dem Start abgesagt. Möglicherweise konnte damit jedoch eine Überlastung der Spitäler durch Corona-Patienten wie in anderen Ländern verhindert werden, dies sagte der ärztliche Leiter des Universitätsspital Basel im April gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF.
Luzern: «Keine Fasnacht ist keine Alternative»
Fasnacht trotz Corona – ja oder nein? Diese Frage treibt auch die Fasnächtler in Luzern um. Am Montagabend trafen sich auch hier erstmals Vertreter der Stadt, des Luzerner Fasnachtskomitees (LFK), der Vereinigten Guugenmusigen und der Gastronomie zu Gesprächen.
Konkrete Entscheide sind keine gefallen. Klar ist aber für LFK-Sprecher Peti Federer: «Keine Fasnacht ist keine Alternative», wie er in einem Interview mit Radio SRF sagte. Alle Beteiligten der Gesprächsrunde seien sich einig, dass die Fasnacht stattfinden soll – wenn wohl auch in einer anderen Form als gewöhnlich. «Ein Urknall, bei der sich 10'000 Menschen auf den Kapellplatz drängen, das wird nicht gehen», sagt Federer.
Auch in Luzern läuft die Suche nach Ideen
Hingegen seien kleinere Veranstaltungen durchaus denkbar. Auch die beiden grossen Fasnachtsumzüge könnten stattfinden, wenn man «kreative Lösungen» dafür finde, so Federer; möglich seien allenfalls Sitzbänke oder Klappstühle fürs Publikum, vergleichbar mit dem Sechseläuten-Umzug in Zürich.
Wann definitive Entscheide zur Luzerner Fasnacht 2021 zu erwarten sind, steht noch nicht fest – vorerst läuft wie in Basel die Suche nach Ideen, wie sich die Fasnacht retten lassen könnte.