Der Ausbruch des mutierten Coronavirus an einer Schule in Arosa bereitet der Bündner Kantonsärztin Marina Jamnicki Sorgen: «Wir haben hier ein massives Potenzial für eine grössere Verbreitung.» Zwanzig von sechzig Tests an der Schule waren positiv. In all diesen Fällen wurde die Corona-Variante B1.1.7. nachgewiesen. Von den Kindern könne das Virus schon längst an die Eltern und von denen an deren Arbeitskollegen weitergegeben worden sein, befürchtet die Kantonsärztin.
Wir haben hier ein massives Potential für eine grössere Verbreitung.
Der grosse Unterschied zum Fall in St. Moritz sei, dass dort die Fälle in den Hotels in relativ abgeschlossenen Gruppen auftraten.
Der Kanton Graubünden hat nun einen Flächentest in Arosa angeordnet. Die Bevölkerung aber auch die Feriengäste sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Von einer überstürzten Abreise raten die Behörden ab, damit die Leute das Virus nicht an ihren Wohnort bringen. «Aus epidemiologischer Sicht möchte ich, dass die Leute bleiben, wo sie sind», sagte Jamnicki.
Kaum mehr als Aufforderungen
Es bleibt allerdings bei Aufforderungen. Reisebeschränkungen gibt es nicht. Auch für Touristen, die nach Arosa kommen wollen, gibt es keine offizielle Warnung. Die Bergbahnen Arosa bleiben offen – allerdings sind die Verbindungen zum Skigebiet Lenzerheide geschlossen.
Wir müssen erst die Lage analysieren, bevor wir einfach in eine Richtung rennen.
Ob die Massnahmen verschärft werden müssten, das entscheide man erst nach dem Flächentest. Martin Bühler, Leiter des kantonalen Führungsstabs begründet dies so: «Wir müssen erst die Lage analysieren, bevor wir einfach in eine Richtung rennen.»
Die Schulen und Kindertagesstätten in Arosa bleiben bis am 6. Februar geschlossen. Auch die Skischulen müssen vorläufig schliessen.