Das Wichtigste in Kürze:
- Wer in der Schweiz vom VW-Dieselskandal betroffen ist, erhält von Generalimporteur Amag einen 100-Franken-Gutschein für Zubehör, Ersatzteile und Freizeitartikel.
- Störend: Der Gutschein gilt erst «ab einem Mindest-Rechnungsbetrag von 300 Franken».
- Kunden reden von «Kundenfängerei». Amag sagt, der Gutschein sei als «sympathische Geste» gedacht, nicht als Entschädigung.
Es ist sicher gut gemeint: Für Betroffene des VW-Dieselskandals in der Schweiz gibt es von Generalimporteur Amag einen Gutschein. 100 Franken für Zubehör, Ersatzteile und Freizeitartikel. Den Gutschein gibt es, sobald die manipulierte Software im Auto durch ein Update entfernt worden ist.
Eine VW-Kundin, die den Gutschein vor wenigen Tagen zusammen mit einem Brief von ihrer Garage bekommen hat, ist aber nicht ganz glücklich darüber: «Das ist kein richtiger Gutschein», sagt sie zum SRF-Konsumentenmagazin «Espresso».
Wer profitieren will, muss Geld ausgeben
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Die Kundin ärgert sich über das Kleingedruckte des Gutscheins. Dort steht, der Gutschein könne bis Ende 2017 «ab einem Mindest-Rechnungsbetrag von 300 Franken» eingelöst werden. Kurz: Wenn sie profitieren will, muss sie in den nächsten drei Monaten Geld ausgeben.
«Kundenfängerei», sagt sie. «Wenn sie mir etwas schenken wollen, dann sollen sie mir ehrlich etwas schenken – und mir nicht quasi Prozent geben, um ihr Geschäft am Laufen zu halten.»
Immerhin: Nachdem sich die Kundin bei Amag gemeldet hatte, wurde ihr mitgeteilt, der Gutschein sei neu bis Ende 2018 gültig.
Amag: «Sympathische Geste»
Beim VW-Generalimporteur Amag heisst es auf Anfrage, der Gutschein «soll eine sympathische Geste sein», die man den Kundinnen und Kunden zukommen lassen wolle. Viele Kunden hätten diese Geste bereits dankend angenommen und zum Beispiel bei einem Service eingesetzt.