Für Impfkritiker ist es das Schreckszenario: Ein Corona-Impfobligatorium. Im «Rundschau talk» gibt Gesundheitsminister Alain Berset solchen Befürchtungen neue Nahrung: Der Gesundheitsminister zeigt sich offen für ein Obligatorium – zum Beispiel für Pflegende in Alters- und Pflegeheimen. Wenn die Kantone dies wollten, sagt Berset, dann sei er dafür.
Obligatorium – kein Zwang
Ein Obligatorium könne bedeuten, «dass das Personal in einem Altersheim geimpft werden soll, um weiterhin mit älteren Menschen arbeiten zu können». Wenn das eine Mitarbeiterin nicht wolle, dann werde sie woanders arbeiten müssen – ohne Kontakt mit Senioren oder anderen gefährdeten Menschen. Das sei nicht dasselbe wie ein Impfzwang: «Es wird keinen Zwang geben in dem Sinne, dass man Menschen gegen ihren Willen impfen lässt», sagt Berset zu einem möglichen Corona-Impfobligatorium.
Das Epidemiengesetz erlaubt neben den Kantonen auch dem Bundesrat, ein solches Obligatorium in Eigenregie zu verhängen, solange wie heute die «besondere Lage» gilt. Berset sieht die Kantone am Zug. Der Gesundheitsminister erwartet einen Ansturm auf eine Corona-Impfung, sobald diese verfügbar sei. «Ich glaube, es wird am Anfang Probleme geben, genug Dosen zu haben», sagt Berset. So weit sei die Schweiz aber noch nicht: «Wir haben im Moment keine Impfung. Und ohnehin müsste sie zunächst zugelassen sein. Das das wird nur der Fall sein, wenn sie sicher ist.»