Nach den gescheiterten Pilotprojekten in Basel und St. Gallen hat der Ruf der Tiefen-Geothermie gelitten, weitere Projekte in der Schweiz sind vorerst auf Eis gelegt. Auch eine verstärkte Unterstützung der öffentlichen Hand für die erneuerbare Energieform gibt es vorerst keine.
Keine zusätzliche Bundesförderung
Der Ständerat lehnte eine Motion der FDP ab, die vom Bundesrat verlangte, die Voraussetzungen für Investitionen in Tiefen-Geothermie-Projekte zu verbessern. Dazu hätten unter anderem eine Taskforce geschaffen und eine Kommunikationsoffensive gestartet werden sollen. Trotzdem werde der Bund die Geothermie aber weiterhin fördern, sagte Umweltministerin Doris Leuthard in der kleinen Kammer.
Peter Meier vom Unternehmen Geo-Energie Suisse betont im Gespräch mit SRF, dass die Erfolge der Geothermie im Ausland «beträchtlich» seien. Allein im letzten Jahr seien in Deutschland vier Geothermie-Kraftwerke in Betrieb gegangen. Zugeben muss Meier, dass das Potenzial der Geothermie in der Schweiz schwierig abzuschätzen sei. «Wir brauchen in der Schweiz für die hiesigen Verhältnisse einen Durchbruch.»
Technologie noch entwicklungsfähig
Meier ist überzeugt, dass in fünf oder zehn Jahren mittels neuer Technik der Beweis erbracht werden kann, dass auch in der Schweiz ein Geothermie-Kraftwerk erfolgreich und konkurrenzfähig betrieben werden kann: «Wir sind auf dem Weg und am Ziel hat sich grundsätzlich nichts geändert.»
Sicher sei, dass in vier bis fünf Kilometern Tiefe grosse Mengen Wärme vorhanden seien. «Die Frage ist: Wie müssen wir die Technologie so weit bringen, dass wir die Wärme an die Oberfläche holen können?»
Er hofft, schon bald von den Fortschritten profitieren zu können, welche bei den Tiefenbohrungen in den letzten Jahren gemacht wurden – etwa in der Erföl- oder Erdgasindustrie. Wenn die Geothermie den Durchbruch schaffe, sei es in der Schweiz möglich, durch diese Enerigeerzeugung mindestens ein Kernkraftwerk zu ersetzen, ist Meier überzeugt.