Die Verfassung des Kantons Appenzell Ausserrhoden ist derzeit in Revision. Dabei wird auch ein heisses Eisen angefasst: Das Stimmrechtsalter 16 soll eingeführt werden. Ausserrhoden wäre damit nach Glarus erst der zweite Kanton, welcher den Jugendlichen den früheren Zugang zu politischen Entscheiden ermöglichen würde.
Parteien stehen im Grundsatz dahinter
Eine Umfrage bei Parteiexponenten ergibt ein fast einhelliges Bild: Von links bis rechts sprechen sich die Parteipräsidentinnen und -präsidenten für die Herabsetzung des Stimmrechtsalters aus.
Während SP, FDP, CVP und auch die Parteiunabhängigen – eine starke Fraktion in Ausserrhoden – praktisch uneingeschränkt für Stimmrechtsalter votieren, herrscht bei der SVP noch am meisten Skepsis.
SVP und SP stellen Forderungen an Schulen
Im Detail allerdings unterscheiden sich die Parteien. Vor allem die SP stellt im Zusammenhang mit dem Stimmrechtsalter 16 Forderungen an die Schule. Die politische Bildung müsse verstärkt werden. Auch die SVP fordert Ähnliches.
Sowohl die Parteiunabhängigen als auch CVP und FDP finden, die Jugendlichen seien genug reif, um ohne zusätzliche «Begleitmassnahmen» an der Urne abzustimmen. Die Parteien aber geben dem Anliegen durchaus gute Chancen, mindestens das Ja des Kantonsrates scheint dem Stimmrechtsalter 16 gewiss.