Die Natur in einer Stadt wie Basel leidet besonders und immer öfter unter der Hitze und Trockenheit. Noch immer sorge der ausserordentlich trockene Sommer 2018 für Defizite in der Feuchtigkeit des Bodens, sagte Yvonne Aellen, Leiterin Grünflächenunterhalt bei der Basler Stadtgärtnerei an einem Medientermin vom Dienstag. Und der aktuelle Sommer drohe noch trockener zu werden.
Die Stadtnatur am Leben zu erhalten, fordert die Stadtgärtnerei entsprechend stark. Sie müsse in erster Linie Prioritäten setzen - bei rund 26'000 Stadtbäumen und 250 Hektaren Naturfläche sei dies gar nicht anders möglich, so Aellen. Sie muss weiter individuelle Bewässerungstechniken anwenden und Bäume zur Trockenheits-Resistenz erziehen. Und sie muss die Bevölkerung besonders bei grossen alten Bäumen vor Brandgefahr und vor Astabbrüchen warnen.
Jungbäume haben erste Priorität
Erste Priorität bei der Bewässerung hätten Jungbäume, gefolgt von Blumenrabatten und Rasenflächen in Pärken. Blumenwiesen, Gehölzsäume und extensive Rasen würden hingegen ihrem natürlichen Prozess, also der vorübergehenden oberflächlichen Verdorrung überlassen. Bei der Bewässerung setzt die Stadtgärtnerei auf einen erzieherischen Effekt. «Wir müssen das Gras und die Jungbäume dazu erziehen, dass sie in die Tiefe wachsen und ihre Wurzeln nicht nur oberflächlich ausbreiten», sagte Meinrad Gunti, Kreisleiter Ost der Abteilung Grünunterhalt.
Resistente Baumarten aus dem Süden
Bei der Neuanpflanzung von Bäumen setzt die Stadtgärtnerei schliesslich auch auf neue, resistentere und deshalb oftmals nichtheimische Baumarten. Traditionelle Stadtbäume wie die Hagebuche, die Birke oder auch die Platane litten besonders unter Hitze und Trockenheit, was sie unter anderem für Käferbefall anfällig machten.
Zu den neu eingesetzten Bauamarten aus zumeist südlicheren Gefilden gehören die Steineiche, der Tulpen- und der Zürgelbaum. Diese oftmals kleinblättrigen Sorten hätten aber zum Nachteil, dass sie weniger Feuchtigkeit an die Luft abgäben. Bei einem grossen, einheimischen Baum seien dies bis zu 400 Liter pro Tag, so Gunti.