Klein und schmal und mit unglaublich ernstem Gesicht sass er damals am Flügel und spielte Schumanns Klavierkonzert – als Wunderkind Vitus in Fredi Murers gleichnamigem Film. 2006 kam «Vitus» (mit Bruno Ganz in der Hauptrolle) in die Kinos und begeisterte das Publikum. In der Folge stritten sich renommierte Orchester und Konzertveranstalter darum, den jungen Teo Gheorghiu zu Auftritten verpflichten zu können.
Per Velo nach Marokko
Schmal ist Teo Gheorghiu noch heute, aber längst nicht mehr so ernst. Sein Beruf ist das Klavier, sein Hobby das Fahrrad. Vor zwei Jahren fuhr er per Velo von London nach Marokko – ohne Instrument, versteht sich. «Ich habe noch nie in meinem Leben so lange nicht Klavier gespielt. Aber ich hörte in dieser Zeit die Musik der Natur, und sie hat mich inspiriert und glücklich gemacht.»
Teo Gheorghiu kam in Männedorf am Zürichsee zur Welt. Er hat rumänische Wurzeln und einen kanadischen Pass. Seine Ausbildung als Pianist begann er im zarten Alter von neun Jahren in London. «Die Stadt Zürich war für mich deshalb lange Zeit nur ein Ferienort», erinnert sich Teo. «Heute ist Zürich meine Home Base.»
Krise mit 19 Jahren
Teo Gheorghius Karriere war nicht immer nur einfach. Mit 19 Jahren geriet der junge Pianist in eine Krise. «Bis dahin hatte ich nicht gewusst, was es heisst, von sich aus zu musizieren. Stets war Druck dagewesen.» Teo Gheorghiu begann zu zweifeln. Zum Glück traf er dann auf einen Lehrer, der ihm die Freude an der Musik wieder zu vermitteln wusste.
Seither tritt Teo Gheorghiu regelmässig öffentlich auf. In der Zürcher Tonhalle Maag spielt er mit vier Stimmführern des Zürcher Kammerorchesters Werke von Mozart, Schubert und Mahler.