Der Präsident der Solothurner BDP, Markus Dietschi, will nicht von einem Fehlstart sprechen. Die BDP habe einfach Geburtsschwierigkeiten gehabt, wie das halt vorkomme, wenn man eine neue Partei gründe.
Fakt ist: Der erste BDP-Präsident war angetreten, mit der Partei einen Nationalratssitz zu holen. Das Ziel wurde verfehlt, der Präsident schmiss den Bettel hin und trat aus der Partei aus. Seither führt Markus Dietschi als zweiter Präsident die BDP.
Erfolg, dass es BDP überhaupt gibt
Die junge Partei verfügt über 80 Mitglieder. Damit ist die BDP noch ein zartes Pflänzchen. Als an der Nominationsversammlung 13 Kandidaten für die Kantonsratswahlen gekürt wurden, waren 19 Parteimitglieder anwesend - man nominierte sich also quasi gegenseitig.
Der grösste Erfolg bisher? «Dass es die Partei überhaupt gibt», antwortet Präsident Dietschi im Interview mit Radio SRF. Beachtlich war zudem das Abschneiden bei den Nationalratswahlen 2011, als die Solothurner BDP auf Anhieb 4,4 Prozent Wähleranteil erreichte. Zum Vergleich: die etablierten Grünen kamen auf 7,5.
Kandidaten ohne politische Erfahrung
Nun tritt die BDP erstmals zu den Kantonsratswahlen an und will dort 3 Sitze gewinnen. Noch vor einem Jahr gab Präsident Markus Dietschi als Ziel 5 Sitze vor. «Wir wollen nicht allzu überheblich wirken nach aussen, wir wollen realistisch wirken, und realistisch sind 3 Sitze», sagt Dietschi heute. Tatsächlich verfügen die BDP-Kandidaten über wenig politische Erfahrung, niemand hatte bislang ein politisches Mandat inne.
Für die Kantonsratswahlen ist die BDP eine Listeverbindung mit der CVP eingegangen. Trotzdem gibt sich die kleine Partei selbstbewusst: Eine Fusion komme nicht in Frage, die BDP werde auch in vier Jahren noch eine eigenständige Partei sein, ist Präsident Markus Dietschi überzeugt.
Lieber Steuern erhöhen, statt bei Bildung sparen
Falls die junge Partei den Sprung ins Kantonsparlament schafft, will sie sich für Umweltschutz einsetzen («Wir wollen alles dafür tun, dass es in der Schweiz keine AKW mehr gibt»), sowie für Bildung und gesunde Finanzen.
Die Position der BDP bei der aktuellen Debatte rund ums Sparen: «Wenn man merkt, dass man am falschen Ort sparen müsste, etwa bei der Bildung, dann müsste man halt in den sauren Apfel beissen und einer Steuererhöhung zustimmen».